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    Egbert Prior  3098  0 Kommentare Mutares AG: Turnaround-Spezialist will großes Rad drehen

    Heute stellen wir Ihnen eine unter Börsianern (noch) weitgehend unbekannte Beteiligungsgesellschaft vor. Mutares, ein Sanierungsspezialist, fristet bislang ein Mauerblümchendasein im Freiverkehr der Berliner Börse. Das soll sich ändern. Bei seinem Besuch der Prior-Redaktion gibt Vorstand Axel Geuer die Marschroute aus: Bis 2018 wollen die Münchener den Umsatz auf 1,8 Milliarden Euro schrauben. Im letzten Geschäftsjahr gingen erst 347 Millionen durch die Bücher. Mutares arbeitet so ähnlich wie die wesentlich bekanntere und seit Jahren kräftig wachsende Aurelius.

    Geuer, der das Unternehmen 2008 mit seinem Vorstandskollegen Robin Laik gegründet hat, erläutert das Geschäftsmodell. Mutares konzentriert sich auf malade Tochtergesellschaften, die von ihren Mutterkonzernen nicht mehr zum Kerngeschäft gezählt und damit lieber heute als morgen verkauft werden. Nach dem Erwerb schickt Mutares typischerweise ein Team von Sanierungsspezialisten in die kränkelnden Neuzugänge mit dem Ziel, diese wieder profitabel zu machen und in einem weiteren Schritt auf Wachstumskurs zu bringen.

    Harte Arbeit, aber sie lohnt sich. 2010 übernahmen die Münchener beispielsweise die auf Zierrat im Auto spezialisierte HIB-Gruppe zum symbolischen Preis von einem Euro. Letztes Jahr gelang es Mutares, das einstige Sorgenkind für 34 Millionen zu versilbern. Das Beteiligungsportfolio gleicht einem Bauchladen mit Filialen quer durch Europa. Darunter ein holländischer Ausrüster von Müllautos, ein französischer Großhändler von Haushaltswaren, ein deutscher Hersteller von Blechdosen etc.. Insgesamt 10 Beteiligungen.

    In den kommenden Jahren soll das Portfolio auf etwa 15 ausgeweitet werden und gleichzeitig die durchschnittliche Umsatzgröße steigen. So repräsentiert Pixmania, ein im letzten Dezember erworbener französischer Internethändler für Elektronikteile, mehr als 300 Millionen Euro Umsatz. Vor diesem Hintergrund erwartet Vorstand Geuer 2014 mehr als eine Verdoppelung der Erlöse auf über 700 Millionen.

    Die Mutares-Aktie hat sich bislang, wenn auch nur bei geringen Börsenumsätzen, gut entwickelt. Nach Geuers Angaben lagen die ersten Kurse im Juni 2008 bei etwa 10 Euro. Aktuell wird der Titel (WKN A0SMSH) mit 96,20 Euro gehandelt. Streubesitz ca. 15%. Für die Zukunft möchte Mutares ein breiteres Publikum ansprechen. Dazu haben die Gründer etwa 20% ihrer Aktien umplaziert. Zudem sollen im Rahmen einer Kapitalerhöhung in der zweiten Mai-Hälfte 311.000 neue Aktien ausgegeben werden. Das derzeitige Grundkapital kletterte damit auf rund 2,3 Millionen Stück. Der free float soll dann etwa 40% betragen. Gleichzeitig ist ein Wechsel in den entry standard geplant.

    Aktuell beläuft sich der Börsenwert auf knapp 200 Millionen. Das ist nicht die Welt, wenn Sie bedenken, daß Aktionäre nach der HV am 9. Mai mit 10 Euro Dividende beglückt werden sollen. Ausschüttungsrendite rekordverdächtige 10,4%! Der Geldsegen aus dem erfolgreichen Unternehmensverkauf macht’s möglich. Möglicherweise keine Eintagsfliege. Geuer rechnet noch für dieses Jahr mit einem Exit der Tochter Eupec, dem größten Anbieter von Pipeline-Beschichtungen in Europa. Es winken Rückflüsse in vergleichbarer Höhe des Deals aus dem vergangenen Jahr. Fazit: Das auf turnaround-Situationen ausgerichtete Geschäftsmodell überzeugt. Bei weiterhin guten Deals hat die Aktie beträchtliches Potential.




    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Mutares AG: Turnaround-Spezialist will großes Rad drehen Heute stellen wir Ihnen eine unter Börsianern (noch) weitgehend unbekannte Beteiligungsgesellschaft vor. Mutares, ein Sanierungsspezialist, fristet bislang ein Mauerblümchendasein im Freiverkehr der Berliner Börse. Das soll sich ändern. Bei …