EZB-Negativzinsen
Auswirkung von Minuszinsen auf Sparguthaben und Versicherungen
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Bereits seit Monaten schafft es die EZB nicht, die Inflationsrate im Euro-Raum auch nur in Richtung des gewünschten Niveaus von „zwei Prozent oder knapp darunter“ zu bekommen. Beharrlich
wurden die Zinsen gedrückt. Doch seit sie schon so nahe Null sind, geistern auch immer wieder Spekulationen über Negativzinsen durch die Lande.
Über die Frage, was Minuszinsen im Allgemeinen bedeuten, berichtete auch wallstreet:online bereits. Wenn über
solche negativen Zinsen geredet wird, geht es zumeist um den Einlagenzins. Dieser liegt bereits bei null Prozent. Ein negativer Einlagenzins würde bedeuten, dass die Banken zahlen müssen, wenn sie
Geld bei der EZB deponieren. Ziel dieses geldpolitischen Mittels ist es – zumindest in der Theorie – den Banken die Vergabe von Krediten schmackhafter zu machen, anstatt dies bei der EZB zu parken.
So soll die Konjunktur angekurbelt, und die Inflationsrate in Richtung des Zielwertes gehoben werden.
Doch, was passiert in der Praxis? Selbst wenn die Banken mehr Kredite vergeben, was bedeutet ein negativer Einlagenzins für die Sparguthaben der Bürger? Voraussichtlich nichts Gutes. Wenn die
Banken für ihr geparktes Geld zahlen müssen, ist es naheliegend, dass sie die Kosten an die Sparer weitergeben. Zumal der EZB-Einlagenzins oft als Referenz für
den Preis des Geldes dient. Das berichtet die „Welt“.
Geld bei der EZB zu deponieren, ist nahezu risikolos. Dementsprechend niedrig sind die Zinsen. Doch für das Sparen zu zahlen, würde das Sparwesen – so wie wir es kennen - auf den Kopf stellen.
Insbesondere Lebensversicherungen wären von diesem Schritt betroffen. Sie investieren die Anlagegelder vornehmlich in Anleihen. Allein die Ankündigung von Negativzinsen ließ die Renditen für
Bundesanleihen abstürzen. Und es kann weiter bergab gehen, denn die Märkte erwarten noch niedrigere Zinsen. Alte Zinsversprechen der Versicherer lassen sich so auf Dauer nicht halten, zumal bereits
die Ablaufleistungen drastisch reduziert wurden, führt die „Welt“ aus.
Niedrige Zinsen könnten die Wirtschaft ankurbeln – in der Theorie. Bislang sehen wir davon wenig. Und der eifrige Sparer, der demnächst womöglich Strafzinsen zahlen muss, um Geld anzulegen? Bereits
jetzt bekommen Sparer deutlich weniger für ihr Geld. Wer heute Geld anlegt, muss sich mit einem viel geringeren zukünftigen Erwartungswert seiner Anlage zufrieden geben, als dies noch vor einigen
Jahren der Fall war.