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    Russisches Erdgas  2273  0 Kommentare Kreml sucht neue Abnehmer - Putin setzt auf China

    Bereits seit Jahren laufen die Verhandlungen zwischen Russland und China. Russisches Erdgas soll nach China geliefert werden. Doch die Chinesen zeigten Stärke, wollen günstigere Konditionen. Jetzt, mitten in der Ukraine-Krise wäre eine Unterzeichnung für Russland natürlich von noch größerer Bedeutung. Deswegen nimmt Wladimir Putin nun höchstpersönlich die Verhandlungen in die Hand.

    Denn in einer Phase der Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Putins Russland, sucht der Kreml umso dringender nach neuen Partnern. Ziel ist es, eine Allianz zu schmieden, die dem Westen signalisiert: „Wir können auch ohne euch“. Denn bislang ist insbesondere Gazprom abhängig von Gas-Lieferungen in den Westen. Zwei Drittel des Umsatzes erzielt der teilstaatliche Konzern in Westeuropa.

    Wenn Putin jetzt nach Schanghai reist, um den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen, geht es für Russland vermutlich vor allem um wichtige Signale. Gleich 43 Abkommen sollen während der zweitätigen Reise unterzeichnet werden, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Gut möglich sei, dass auch ein Abkommen zum Thema Gaslieferungen unterzeichnet wird. Doch durch die Krise in der Ukraine hat sich auch die Verhandlungsposition Russlands gegenüber China noch einmal verschlechtert. "China ist neben den USA der einzige Gewinner der Ukraine-Krise und des Konfliktes zwischen Europa und Russland", zitiert die „Welt“ einen Manager eines westlichen Gaskonzernes.

    Bereits jetzt ist China dem Bericht zufolge der größte Handelspartner Russlands. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Gesamtwert von 89 Milliarden Dollar gehandelt. Ob China zukünftig aber gleich die komplette EU als Handelspartner adäquat ersetzen könnte, ist fraglich. Laut „Welt“ sieht dies Wladimir Zujew, Professor für Handel an der Moskauer Higher School of Economics wegen der „beschränkten Entwicklungsmöglichkeiten“ eher kritisch. Insbesondere den technologisch hochwertigen Produkte, die Russland aus Europa importiert, könne China so nicht ersetzen. Ein Importproblem also. Dazu komme bei dem Export von Gas das Problem oftmals fehlender Infrastruktur in China.

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    Wirtschaftlich kann China die EU vermutlich zumindest kurzfristig nicht ersetzen. Doch der Kreml forciert das Bündnis laut „FAZ“ auch auf militärischer Basis: Mit einem mehrtägigen gemeinsamen See-Manöver im Ostchinesischen Meer wollen beide ihre Zusammenarbeit intensivieren und demonstrieren. 




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