Im Fokus
ProSiebenSAT.1 AG
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Kurzprofil:
Der im MDAX® notierte Konzern zählt zu den größten Privatfernsehsendern im deutschsprachigen Raum. Zur Gruppe gehören unter anderem die Sender kabel eins, ProSieben und Sat.1. Neben dem Fernsehgeschäft bauen die Münchener ihre Aktivitäten wie Online-Videos und –spiele stetig aus. Zudem beteiligt sich der Konzern mit Wagniskapital an Internetfirmen wie Zalando. -
Perspektive:
Für das erste Quartal 2014 meldete der Konzern sowohl beim Umsatz als auch Nettogewinn ein Plus. Das Ziel eines Wachstums im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wurde bestätigt. Als Stütze erweisen sich vor allem die Geschäfte abseits des Fernsehbereichs.
Dazu zählt unter anderem Maxdome, Deutschlands größte Online- Videothek. Gegen eine monatliche Gebühr stehen dem Nutzer 56.000 Titel zur Verfügung. Gleichzeitig betreibt der Konzern MyVideo. Pro
MonatM verzeichnet das werbefinanzierte Portal 40 Millionen Abrufe. Im Geschäftsbereich "Digital & Adjacent" ist auch die Beteiligungsfirma SevenVentures angesiedelt. Zum Portfolio zählt
beispielsweise Zalando. Auf den Sendern der ProSieben-Gruppe ausgestrahlte Werbespots mit dem Slogan "Schrei vor Glück" bescherten dem Online- Modehändler florierende Geschäfte. Im ersten Quartal
2014 legte der Nettoumsatz rund 35 Prozent zu. Conor O'Shea, Aktienanalyst bei Kepler Cheuvreux, sieht in Zalando ein Paradebeispiel für die Attraktivität sogenannter Media-for-Equity-Deals. Dabei
stellt Pro- SiebenSat.1 freie Werbeplätze zur Verfügung und erhält im Gegenzug Anteile am unterstützten Unternehmen. Die Transformation vom klassischen Fernseh- zum digitalen Medienunternehmen soll
sich nach dem Willen des Vorstandschefs dauerhaft bezahlt machen. "Bis 2018 wollen wir eine Milliarde Euro zusätzlichen Umsatz im Vergleich zu 2012 erwirtschaften", gibt sich Thomas Ebeling
ehrgeizig. Zum Vergleich: 2012 lagen die Gesamterlöse bei 2,4 Milliarden Euro. Finanzvorstand Axel Salzmann skizziert die Zielsetzung für den Profit.
Die Diversifizierungsstrategie scheint aufzugehen. Dennoch ist der Konzern weiterhin stark von den Werbeeinnahmen in Deutschland abhängig. Zudem strebt mit US-Online-Videothek-Anbieter Netflix ein
starker Konkurrent nach Deutschland. Potenzielle Umsatz- und Gewinneinbußen könnten zu einem Kursrückgang der Aktie führen.