Neue Strukturen
Daimler krempelt Management-Ebene um
Schon vor Monaten kündigte Dailmer einen Strukturumbau seiner Management-Ebene an. Dieser wird nun umgesetzt – und sorgt für einigen Wirbel im Unternehmen.
Nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ erhalten derzeit 30.000 Beschäftigte weltweit neue Posten, Chefs oder Aufgaben. Es gehe darum, dem Konzern eine klare Richtung zu geben und so auf die Zukunft vorzubereiten, sagte Projektleiterin Susanne Hahn der „WirtschaftsWoche“.
So werden derzeit Funktionen und Dienstleistungen wie die Buchhaltung in Service-Centern gebündelt. Die Leute seien verständlicherweise nicht alle begeistert über die Verlagerung von Funktionen und Zentralisierung von Aufgaben, so Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht. Zudem befürchtet der Betriebsrat, dass bei diesen Verlagerungen auch Personal abgebaut wird. Das allerdings bestreitet Projektleiterin Hahn. Man sei in einer wirtschaftlich guten Lage, so dass man daraus kein Personalabbauprogramm machen müsse, sagt Hahn. Dennoch seien Veränderung erforderlich: Man wolle da sparen, wo Geldeinsatz nichts mehr bringt, und investieren dort, wo man Wachstum erwarte.
Hahn setzt derzeit die beiden Programme „One HR“ und „Customer Dedication“ um. Dabei geht es um die Neuordnung der Führungsstrukturen, die Straffung von Prozessen und die Senkung von Fixkosten. „One HR“ hat die Verschlankung der Verwaltung zum Ziel, „Customer Dedication“ soll Daimlers Vertrieb und Produktion noch stärker auf Kundenorientierung ausrichten. Hahn: „Wir wollen schlagkräftiger werden. Wir wollen flachere Hierarchien, weniger Berichtswesen, schnellere Entscheidungen.“
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So erhalten die Spartenchefs mehr Macht und können beispielsweise ihren Vertrieb künftig selbst steuern. Auf der anderen Seite aber wird der Aktionsradius der Länderchefs verkleinert, ein Teil ihrer Aufgaben zu Zentraleinheiten verlagert. Die stärkere Kundenorientierung soll in den nächsten Jahren Kosten in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro sparen.