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Viva Brasil - Seite 2
Emerging Markets punkten wieder
Außerhalb Europas überzeugen vor allem Schwellenländer, während die USA derzeit kein Thema sind. „Emerging Markets sind wieder in Mode“, meint Kleefeld. „Besonders brasilianische Aktien werden gekauft, etwa mit dem db x-trackers MSCI Brazil (WKN DBX1MR).“ Dessen Wert ist, nach zum Teil heftigen Verlusten in den Vorjahren, seit März wieder deutlich gestiegen: Auf Sicht von drei Monaten kommt der ETF auf ein Plus von 20 Prozent.
Daneben greifen Investoren aber auch wieder gerne bei Klassikern wie dem db x-trackers MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM) und dem Lyxor MSCI Emerging Markets zu, ebenso bei asiatischen Aktien (WKN DBX1MA). An den russischen (WKNs LYX0AF, DBX1RC) oder chinesischen Aktienmarkt (WKN A0F5BW) gekoppelte Produkte fliegen Sengfelder zufolge aber aus den Portfolios.
Banken unter Druck
Wie die Commerzbank feststellt, trennen sich Anleger darüber hinaus von Öl- und Gas- sowie Banken-ETFs. Banken-Indexfonds wie der Source Euro Stoxx Optimised Banks (WKN A1JFG7) und der iShares
Euro Stoxx Banks (WKN 628930) standen zuletzt unter Druck, der iShares-ETF kommt für die vergangenen sechs Monate allerdings immer noch auf ein Plus von 11 Prozent, für die vergangenen zwölf
sogar auf 50 Prozent. Beim Source-Indexfonds sind es mit 12 und 55 Prozent sogar noch mehr. „Einige Investoren steigen auf den niedrigeren Niveaus aber auch schon wieder ein“, meint
Sengfelder.
Öl- und Gasaktien profitieren unterdessen von den Kämpfen im Irak und dem Ölpreisanstieg. Der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent ist seit
Anfang des Monats von 108 auf 114 US-Dollar geklettert, die Branche abbildende ETFs haben sich ebenfalls verteuert, der iShares Stoxx Europe 600 Oil & Gas (WKN A0H08M) in den vergangenen
vier Wochen zum Beispiel um 5,5 Prozent.
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Vergleichsweise rege gehandelt werden Renten-ETFs. „Bei uns machten sie vergangene Woche 30 Prozent der Umsätze aus, das ist relativ viel“, erklärt Bartels. Beliebt seien vor allem Indexfonds,
die spanische oder italienische Staatsanleihen abbilden. „Außerdem kommen höher verzinsliche Papiere wie Schwellenländeranleihen gut an,
etwa der iShares J.P. Morgan US-Dollar Emerging Markets Bond (WKN A0RFFT).“ Bei Flow Traders richtet sich das Interesse der Anleger vor allem auf Emerging Markets-Bonds, auch in der
währungsgesicherten Variante.
Spekuliert wird laut Commerzbank auch auf einen fallenden Euro-Bund-Future, konkret mit dem ComStage Commerzbank Bund-Future Short (WKN ETF562) oder dem Lyxor Daily Double Short Bund (WKN
LYX0FW). Der Euro-Bund-Future gilt als richtungsweisend für langfristige Anleihen und hält sich mit aktuell 146,14 Punkten weiter in der Nähe seines Rekordhochs bei über 147 Prozent.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 24. Juni 2014