Korrekturen voraus
Doom-Prophet Faber rechnet mit US-Markt ab - Daumen hoch für Europa
Schlechte Aussichten für die USA, dafür ein positiver Ausblick für Europa. Mark Faber, Herausgeber des Anlegerbriefs "The Gloom, Boom & Doom Report", rechnet mit dem US-amerikanischen Markt ab. Während auch China in seiner Bewertung nicht gut wegkommt, sind seine Aussichten für Europa gut.
Besonders in Bezug auf das Wachstum der USA ist Faber skeptisch: „Wenn die Konjunktur und die Inflation richtig gemessen werden würden, gäbe es kaum Wachstum“, sagte er in einem Interview mit dem "Wall Street Journal Deutschland". Gegen eine starke US-Wirtschaft spreche, dass die mittleren Löhne in der letzten Dekade gefallen seien. Zudem sei es zumindest „verwunderlich, dass der Anleihemarkt sich so gut entwickelt, obwohl jeder von einer starken Konjunktur redet.“ Und weiter: „Ich glaube nicht, dass das schwache Wachstum im ersten Quartal nur mit dem Wetter zu tun hat.“
Auch hält er eine deutliche Korrektur am US-Aktienmarkt für möglich: „Es gibt kaum Wachstum auf der Welt, und die Bewertungen von Unternehmen sind in den USA sehr hoch, wenn man sie mit Europa und den Schwellenländern vergleicht“, sagte Faber WSJ.
Den chinesischen Markt betrachtet Faber ebenfalls nicht besonders optimischtisch. Dennoch glaubt er, dass die Aktien chinesischer Unternehmen in Zukunft steigen könnten, denn "im asiatischen Aktienmarkt steckt eine Menge Liquidität. Ein Teil davon könnte in chinesische Werte fließen, vor allem, wenn die Regierung der Versuchung der quantitativen Lockerung nachgibt."
Positiver fällt Fabers Blick auf Europa aus. Das liegt auch an den zuletzt wachsenden Märkten in Italien und Spanien. Doch auch ein tendenziell schwächer werdender Euro helfe den europäischen Unternehmen und somit der Eurozone insgesamt.
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Neben einer Bewertung der Wirtschaft hat Faber auch Empfehlungen für Anleger parat: „Ich würde physisches Gold kaufen, vor allem wenn der Preis noch einmal auf 1.180 Dollar pro Unze fällt. Platin ist zu den aktuellen Preisen sogar noch attraktiver“, sagte er. Neben chinesischen Versicherungswerten empfiehlt er Anlegern aber auch thailändische Aktien – trotz der politischen Unruhen im Land.