DAX-Chartanalyse
Schwacher Tag - na und?
Nur weil alle sich einen weiteren Anstieg wünschen, tritt er nicht zwangsläufig ein - im Gegenteil, das kann sogar kontraproduktiv sein. Fakt bleibt aber, dass die Charttechnik (noch zumindest) positiv ist. Die jüngsten Verluste kompensieren nur den Anstieg eines einzigen Handelstages, sind also nicht dramatisch.
Der starke Donnerstag der Vorwoche ist nun endgültig Geschichte - wir erinnern uns: EZB-Sitzung, US-Arbeitsmarktdaten, etc. Die Gewinne dieser Handelssitzung hat der DAX
wieder verloren, in fast gleichem Tempo. Zugegeben, es ist auf dem aktuellen Rekordstand eher ein zur Vorsicht mahnendes Signal, wenn Gewinnmitnahmen so schnell kommen und so scharf
ausfallen.
Dazu kommt: Viele Anleger erwarten weitere Kurssteigerungen. Doch erfahrungsgemäß ist in diesem Fall Vorsicht angebracht, denn wenn alle bereits entsprechend auf der Long-Seite investiert sind, wer
soll dann noch kaufen? Soviel zu den negativen Signalen des Marktes. Diese spielen sich allerdings bislang noch auf einer sehr kurzfristigen Zeitebene ab.
Die Rahmenbedingungen bleiben nach wie vor positiv: Der Index ist trotz der jüngsten Gewinne nicht überhitzt, was nicht zuletzt der gerade erst abgeschlossenen Korrektur in Richtung 9750 Ende Juni zu verdanken ist. Davon hat sich der DAX bereits wieder deutlich erholt. Sogar in so großem Ausmaß, dass mit weiteren Verlusten erst einmal nicht zu rechnen ist. Was ist nun also stärker zu werten? Letztendlich wird ein Ausbruch über 10.030/10.050 zeigen müssen, ob der Deutsche Aktienindex schon reif ist für den nächsten Schritt nach oben. Kommt es dazu, müssen sich neue Hürden erst ausbilden, bis 10.350 ist der Weg aktuell frei. Dort liegt die Obergrenze des nach wie vor intakten Aufwärtstrendkanals im Ein-Stunden-Chart. Erst wenn er durchbrochen wird, ist zunächst mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen.
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Nach unten ist der Index dann schon bei 9890 durch eine erste Unterstützung abgesichert. Die Untergrenze einer Tradingrange dürfte aber mittelfristig eher bei 9.600 / 9.800 oder sogar bei 9400 liegen, wo im Tageschart der Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie zusammen fallen. Ob es nun also gleich weiter nach oben geht, oder erst nach einer längeren Pause, weiß keiner. Beides ist gleich wahrscheinlich. Was aber deutlich weniger Perspektive hat, ist eine längere starke Abwärtsbewegung. Daher sollten Anleger einen schwachen Tag mit Gelassenheit nehmen.
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Trendstärke-Matrix© - DAX-Aktien
Trotz der Auftaktverluste zu Wochenbeginn ist die Anzahl der grünen Balken in der Trendstärke-Matrix von zwei auf fünf gestiegen. Auf den ersten Blick ein Widerspruch, der aber schnell aufgelöst
werden kann. Wie bereits mehrfach beschrieben wird die Balkenfarbe und somit die Bestimmung des mittelfristigen Trends über die Steigung des Vier-Wochen-Durchschnitts ermittelt. Es handelt sich
somit um einen nachlaufenden Signalgeber, der die hektischen Schwankungen des Tages filtert. Kurze Bewegungen haben nur einen geringen Einfluss, dafür liegt der Schwerpunkt auf der mittelfristigen
Trendeinschätzung.
Gerade kurzfristig ausgerichtete Trader schauen verstärkt auf die Positionierung des schwarzen Punktes. Liegt dieser rechts vom grauen Vorwochenwert, besticht die Aktie mit einer steigenden
Relativen Stärke, umgekehrt kann eine abnehmende Dynamik festgestellt werden. Je größer dabei die Differenz zwischen dem schwarzen und dem grauen Punkt ist, desto stärker die Bewegung der Aktie.
Als Extrembeispiele für eine kräftig steigende und fallende Relative Stärke sind aktuell die Papiere der Allianz und der Deutschen Telekom zu nennen.