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    Rohstoffe  1446  0 Kommentare Comeback der Basismetalle - Seite 2

    Einige Marktteilnehmer sehen dies indes anders. "Für das Gesamtjahr werden zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 unterm Strich Absicherungsgeschäfte seitens der Goldproduzenten erwartet", berichtet Eugen Weinberg von der Commerzbank. Bereits in den ersten drei Monaten sei das so genannte globale Hedge-Buch um 9 auf 87 Tonnen gestiegen. Dies entspreche einem Plus von 11 Prozent. Dieser Vorabverkauf von Teilen der Goldproduktion bedeute, dass einige Erzeuger davon ausgehen, dass die Goldpreise nicht oder nur wenig steigen. Allerdings hätten Produzenten in der Vergangenheit mit ihrer Einschätzung nicht immer eine gute Nase gehabt.

    Anleger setzen auf industrielle Erholung

    Basismetalle (WKNs A0MMBH, A1AQGY) stehen Sengfelder zufolge gegenwärtig auf den Einkaufslisten der Investoren. "In dieser Produktgattung ist insgesamt viel zu tun." Auch ETF Securities verbucht Zuflüsse in Basismetall-ETCs. "Mit Ausnahme von Blei bauen Anleger ihre Positionen aus." Wenger führt dies unter anderem auf die Verbesserung am US-Arbeitsmarkt zurück. Allein in Aluminiumprodukte (WKN A0KRJS) seien per Saldo 27,5 Millionen US-Dollar geflossen, Kupfer-ETCs (WKN A0KRJU) verbuchten ein Plus von 9,4 Millionen US-Dollar.

    Mit knapp 7.200 US-Dollar je Tonne rückt Kupfer wieder in die Nähe der höchsten Notierung seit 4,5 Monaten. Aluminium hält sich klar über der Marke von 1.900 US-Dollar und Nickel oberhalb von 19.000 US-Dollar pro Tonne. Konjunkturzahlen oder andere Daten, die die Preisanstiege erklären könnten, erkennt Weinberg nicht. Erst am Donnerstag gebe die chinesische Zollbehörde die vorläufigen Importdaten für Kupfer, Aluminium und Eisenerz im Juni bekannt.

    Öl gefragt

    Rege gehandelt mit einem deutlichen Kaufüberhang würden bei Flow Traders Öl-Produkte (WKN A0KRJX, A1EJR3). Anleger mit einem kurzfristigen Anlagehorizont interessierten sich verstärkt für Öl-ETCs mit Hebel. Wenger sieht unter anderem den anhaltenden Konflikt im Irak als Ursache für Nettozuflüsse in Höhe von 22,4 Millionen US-Dollar beispielsweise im ETFS Brent Oil (WKNA1N49P). Der Preis der Nordseesorte Brent fiel erstmals seit fast vier Wochen unter die Marke von 110 US-Dollar pro Barrel und notiert derzeit bei gut 108 US-Dollar. Mit knapp 103 US-Dollar hat WTI ebenfalls verloren.

    Weinberg geht von kurzfristig weiter nachgebenden Ölpreisen aus und begründet dies mit der Wiederaufnahme des Betriebs der libyschen Häfen Es Sider und Ras Lanuf nach fast einem Jahr Unterbrechung. Ebenso öffne mit El Sharara das zweitgrößte Ölfeld mit einer Förderkapazität von 340 Tausend Barrel pro Tag wieder seine Schleusen. Damit stehe dem Markt eine tägliche Verladekapazität von insgesamt über 800 Tausend Barrel vermutlich bald wieder zur Verfügung. "Dies dürfte ausreichen, den im zweiten Halbjahr erwarteten Anstieg des Bedarfs an OPEC-Öl auszugleichen und somit sämtliche Sorgen vor einer Angebotsverknappung zu zerstreuen."

    von Iris Merker, Deutsche Börse AG
    © 9. Juli 2014

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    Rohstoffe Comeback der Basismetalle - Seite 2 9. Juli 2014. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Zum Sommerauftakt geht es mit vielen Rohstoffen nach vorn. Trotz starker US-Arbeitslosenzahlen, die den Dollar gestärkt und Aktien- und Anleihenmärkte beflügelt haben, legten etwa Edelmetalle zu, wie …