checkAd

     1180  0 Kommentare Weltmeisterliche Nebenwerte

    Aktienfonds, die in deutsche Nebenwerte investieren, haben ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Ein Überblick.

    Deutschland ist Fußball-Weltmeister und viele Börsen-Experten sind sich einig: Der Titel gibt der Wirtschaft und dem Aktienmarkt Schwung. In erster Linie werden – so die allgemeine Meinung – die großen Konzerne profitieren, wie Adidas, Siemens oder Mercedes. Vor allem Deutschlands größter Sportartikelhersteller ist glücklich. Ein Sprecher des Unternehmens sprach von Gewinnen in Höhe von zwei Milliarden Euro – allein durch den Trikotverkauf. Kein Wunder: Sowohl Deutschland als auch Argentinien spielten in Adidas-Trikots und der WM-Ball ist ebenfalls ein Adidas-Produkt. Hinzu kommt, dass das deutsche Trikot einen vierten Stern erhält. So wird Nachfrage geschaffen – und der Trikotpreis um fünf Euro erhöht.

    Doch auch die kleineren Unternehmen sollten nicht vernachlässigt werden. Kürzlich feierte der SDAX seinen 15. Geburtstag. Im ersten Halbjahr 2014 schaffte der Index eine Wertsteigerung von 8,8 Prozent. Sein großer Bruder, der DAX, kommt auf lediglich fünf Prozent. Der MDAX hingegen hatte noch kein so starkes Jahr. Für ihn steht zur Halbzeit ein Plus von 1,6 Prozent. Langfristige Investments in deutsche Nebenwerte können sich aber lohnen. Über die vergangenen fünf Jahre ging es für den SDAX um 154,3 Prozent nach oben und für den MDAX sogar um 192,8 Prozent. Der DAX schaffte nur 108,6 Prozent.

    Auch bei den Aktienfonds sind die Kleinen oben auf: Die Peergroup „Aktienfonds Deutschland/Nebenwerte“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) kommt im laufenden Jahr bisher auf ein Plus von durchschnittlich 6,4 Prozent. Über fünf Jahre steigerte sie ihren Wert um 135 Prozent. „Aktienfonds Deutschland“ hingegen schafften in den ersten sechs Monaten 2014 eine Wertentwicklung 2,7 Prozent. Und auch über fünf Jahre performen sie mit knapp 90 Prozent deutlich schwächer als die Nebenwerte.

    Angeführt wird die Peergroup vom DB Platinum III Platow R1C (ISIN: LU0247468282). Mit einem Plus von 12,1 Prozent schloss er das erste Halbjahr ab. Der Fonds trägt die €uro-FondsNote 1 und feierte im Mai seinen achten Geburtstag. In den vergangenen fünf Jahren schaffte der Platow-Fonds eine Wertentwicklung von 64,6 Prozent. Kein Fonds der Peergroup steht besser da. Die Sharpe Ratio von 1,80 über fünf Jahre ist die beste der Assetklasse. Das Fondsmanagement-Team verwaltet derzeit ein Volumen von knapp 61 Millionen Euro. 38,2 Prozent davon investiert es in Konsumgüter, 27,1 auf Hersteller von Industriematerialien und 15,2 Prozent auf Software-Aktien. Größter Einzeltitel ist die Grammer AG, spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung, mit 5,6 Prozent. Dahinter folgen das Telekommunikationsunternehmen freenet AG (5,3 Prozent) und der Anbieter von IT-Produkten GFT Technologies (4,6 Prozent).

    Zweitstärkster Performer ist der UniDeutschland XS (ISIN: DE0009750497) von Union Investment. Er kommt auf ein Plus von 11,9 Prozent. Aber Achtung: Der Fonds ist mit der FondsNote 5 denkbar schlecht bewertet. Dabei können sich die Performance-Werte durchaus sehen lassen: Das vergangene Jahr schloss der Fonds mit einem Plus von 33,4 Prozent und über fünf Jahre ging es um 191,6 Prozent nach oben. Mit einer Volatilität von 15,7 Prozent über die halbe Dekade gehört der Fonds allerdings zu den schwankungsstärksten der Peergroup. Die Sharpe Ratio beträgt dennoch 1,33. Die FondsNote wird jedoch über den Zeitraum von vier Jahren berechnet. Hier schnitt der Fonds gegenüber der Peergroup sehr schwach ab. Das Fondsvolumen von 345 Millionen Euro investiert das Fondsmanagement-Team zu 34,6 Prozent in Industrietitel. Gut ein Viertel fließt in Nicht-Basiskonsumgüter und 18,1 Prozent in IT-Aktien. Die Top-Holdings sind zu jeweils 6,7 Prozent die PATRIZIA Immobilien AG und der Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch AG. Die Jungheinrich AG, ein der Flugförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik tätig, macht 6,2 Prozent des Portfolios aus.

    Auf dem Bronzerang landet der UBS E.F. Small Caps Germany (ISIN: DE0009751651). Im ersten Halbjahr ging es um 11,1 Prozent nach oben. Und trotz eines Plus von 34,9 Prozent in 2013 sowie einer Fünfjahresperformance von 168,4 Prozent und einer Sharpe Ratio von 1,29 muss sich auch dieser Fonds mit der FondsNote 5 abfinden. Wie beim UniDeutschland XS schneidet der Fonds auf Sicht von vier Jahren schlecht ab gegenüber der Peergroup. Das Fondsvolumen von rund 130 Millionen Euro investiert das Fondsmanagement-Team zu 32,2 Prozent in Industrie- und Dienstleistungswerte. Nicht-Basiskonsumgüter sind zu gut einem Viertel allokiert. Das Gesundheits- und Sozialwesen macht 14,1 Prozent aus. Größter Einzeltitel ist mit 9,9 Prozent die RIB Software AG. Die BayWa AG, ein Groß- und Einzelhandelsunternehmen im Bereich Agrar, Energie und Bau, ist zu 4,7 Prozent gewichtet, vor dem Verkehrstechnologiekonzern Vossloh AG mit 4,4 Prozent.

    Nebenwerte-Fonds: Starke Entwicklung der „Kleinen“

    Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

    (PD)




    Patrick Daum
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2Patrick Daum
    Weltmeisterliche Nebenwerte Aktienfonds, die in deutsche Nebenwerte investieren, haben ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Ein Überblick.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer