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    Devisen  591  0 Kommentare US-Dollar in Favoritenrolle

    16. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Derzeit herrscht Ruhe am Devisenmarkt – zumindest beim Euro/US-Dollar-Kurs. Nach dem Schwächeanfall im Mai bewegt sich das Währungspaar seit einigen Wochen um 1,36 US-Dollar zum Euro, am heutigen Mittwoch sind es 1,3544 US-Dollar. Die meisten Devisenanalysten sind allerdings davon überzeugt, dass die Ruhe nicht von Dauer sein wird: Der Euro werde vielmehr abwerten. „Aufgrund der Divergenz in der Geldpolitik dürfte der Euro-Dollar-Kurs in diesem Jahr noch in Richtung 1,30 und tiefer fallen“, erklärt etwa Christian Apelt von der Helaba. Sein Argument: Die US-Notenbank werde ihr Wertpapierkaufprogramm bis in den Herbst vollständig herunterfahren, die Zinswende werde vermutlich im ersten Halbjahr 2015 folgen. Damit wachse der Zinsvorteil gegenüber der Eurozone.

    USA mit Zinsvorteil und Wachstumsstärke

    Auch die DekaBank erwartet eine Abwertung der Gemeinschaftswährung. „Der Euro wird sich nicht den fundamentalen Belastungsfaktoren entziehen können“, erklären Marina Lütje und Christian Melzer. Verwiesen wird auf den Zinsvorsprung von US-Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen, zudem seien die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft günstiger als die der Eurozone. „Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland, der auch die südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt.“ Die Bank prognostiziert 1,32 US-Dollar zum Euro in sechs sowie 1,30 in zwölf Monaten.

    Die Landesbank Baden-Württemberg sieht den US-Dollar ebenfalls im Aufwind: „Wir gehen davon aus, dass sich das Konjunkturbild in den USA im weiteren Jahresverlauf deutlich besser als zuletzt präsentieren wird.“ Dafür spreche eine starke Industrieproduktion, von der Fiskalpolitik würden außerdem keine nennenswerten Bremseffekte mehr ausgehen. „Da zudem die Veränderungsrate des Konsumentenpreisindex gegenüber dem Vormonat im Juni auf 2,1 Prozent geklettert ist, sollte die Fed früher als allgemein erwartet die Leitzinswende einläuten.“

    London teurer: Pfund auf Zweijahreshoch

    Bezüglich der britischen Währung gehen die Meinungen unterdessen auseinander. Der Anstieg des Pfund hat sich fortgesetzt: Während im März noch fast 0,84 Pfund für einen Euro hingelegt werden mussten, sind es jetzt nur noch 0,7908 Pfund – so wenig wie zuletzt vor zwei Jahren. „Die britische Wirtschaft wächst kräftig, der Arbeitsmarkt belebt sich, die Häuserpreise klettern weiter“, erläutert Apelt. Die britische Notenbank schließe eine Zinserhöhung in diesem Jahr mittlerweile nicht mehr aus. Allerdings sei die Zinswende bereits weitgehend eingepreist, der Euro/Pfund-Kurs werde daher wohl nur noch leicht nachgeben. „Langfristig ist das Pfund eher überbewertet.“

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