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    Anleihen  825  0 Kommentare Anleger gehen in Deckung

    18. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der mutmaßliche Abschuss einer Passagiermaschine der Malaysia Airlines über der Ostukraine, die Sanktionen der EU und USA gegen Russland und der Beginn einer Bodenoffensive Israels im Gazastreifen sorgen für erhöhte Nervosität an den Finanzmärkten: Aktienkurse sind unter Druck, sichere Anleihen gefragt.

    Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte am gestrigen Donnerstag auf ein neues Rekordhoch von 148,48 Prozent, am Freitagmittag sind es 148,34 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen werfen nur noch 1,15 Prozent ab. Angesichts des unsicheren Umfelds könnte sich der Trend nach Ansicht von Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft fortsetzen. „Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen werden wohl das Rekordtief von 1,121 Prozent vom Sommer 2012 noch knacken.“ Deutlich Abschläge verzeichneten hingegen russische und ukrainische Papiere, wie Arthur Brunner von ICF Kursmakler meldet, etwa Gazprom-Anleihen (WKN A1HHG3).

    Südeuropa nicht betroffen

    Trotz der Turbulenzen um Portugals Banco Espírito Santo, die Ängste um ein Wiederaufkochen der Eurokrise schürte: Anleihen aus Europas Peripherie sind gefragt, wie Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank feststellt. „Das Thema Portugal ist erst einmal abgehakt“, meint Brunner. Die Renditen zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen fielen jedenfalls wieder von 4 Prozent auf aktuell knapp 3,7 Prozent, im September 2013 lagen sie übrigens noch bei 7,4 Prozent.

    Griechenland gelang es am Dienstag kurzfristig, 1,625 Milliarden Euro am Geldmarkt aufzunehmen, wie Klaus Stopp von der Baader Bank berichtet. „Der Zinssatz der Papiere mit dreimonatiger Laufzeit liegt bei 1,75 Prozent.“ Jubelreaktionen habe es allerdings nicht gegeben: „So verharrte eine bis 2019 laufende Staatsanleihe (WKN A1ZGWQ) auf einem Niveau von über 102 Prozent.“ Auch Papiere mit Fälligkeit 2024 (WKN A1G1UB) notierten nahezu konstant.  

    Vorerst noch keine Wende

    „Mittelfristig sehen wir die größten Risiken für Bundesanleihen in steigenden US-Zinserwartungen“, kommentiert Rainer Guntermann von der Commerzbank. Die Anhörung der Fed-Vorsitzenden Yellen in dieser Woche habe allerdings bestätigt, dass die Fed keine Eile bei der Zinswende zeige. Weitere Hinweise auf eine Zinswende in Großbritannien, beispielsweise durch bessere Konjunktur- oder höhere Inflationszahlen, könnten Guntermann zufolge aber ein Weckruf für die Märkte werden. „In den kommenden Wochen dürften diese Risiken jedoch kaum auf Bundesanleihen durchschlagen.“

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