checkAd

     1384  1 Kommentar DAX – quo vadis? 8.000 oder 11.000?

    Der Wochenstart des DAX unter 9.700 Punkten unterstreicht, dass der Index angeschlagen ist und der Run auf die 10.000er-Marke vorerst ein Ende hat. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Schließen wir einmal für wenige Minuten die Augen und stellen uns vor, die Notenbanken stünden nicht allzeit bereit zum Drucken frischen Geldes und würden so einen doppelten impliziten Absicherungsput in die Märkte speisen. Dann wären die Krisen in der Ukraine, in Israel und im Irak, die Wirtschaftsflaute in Frankreich, die Bankenkrise in Portugal und die schwachen Daten von ZEW und Ifo dafür gut, den DAX nicht Richtung 9.000 sondern vielmehr Richtung 8.000 Zähler oder darunter zu schicken (weiter unten finden Sie das Handwerkszeug der Woche für beide Szenarien). Bullische Anleger können nun einwenden, dass die simple Logik “never fight the FED” durch ein “never fight the EZB” ergänzt wurde und die Notenbanken einfach alles plattwalzen was sich an Bedenken in den Weg stellt. Damit haben die Optimisten bisher auch völlig recht. Dennoch ist es ein riskantes Spiel. Ganz offensichtlich taugen politische Krisen und auch bis vergangene Woche nicht für möglich gehaltene Terroranschläge noch nicht als Auslöser einer deutlichen Korrektur. Darüber kann man als Optimist fast erleichtert sein. Jedoch muss dies nicht so bleiben. Schwarze Schwäne sind nicht vorhersehbar, sonst würde man sie nicht als solche bezeichnen.

    EZB_Boerse_8Sollten die Finanzmärkte aber in den kommenden Monaten eine Korrektur erleben, so werden Kurse Nachrichten machen. Sie werden dann überall lesen, dass alles völlig logisch sei. Die Anleihen der südeuropäischen Länder seien viel zu billig gewesen, die Sorglosigkeit am Markt viel zu hoch, die Nullfinanzierung Deutschlands im Grunde auch nicht nachvollziehbar, die Frühindikatoren hätten rechtzeitig Signale gesendet, die KGVs seien zu hoch gewesen und überhaupt sei eine Korrektur nach mittlerweile mehr als 24 Monaten überfällig gewesen.

    Dies alles muss nicht so kommen, doch die wesentliche Begründung dafür, dass weiterhin alles gutgeht, sind die Notenbanken. Fast alle Indikatoren, mit denen Volkswirte und sachliche Finanzmarktanalysten über Jahrzehnte arbeiteten, signalisieren dagegen eine maximal noch gelbe Börsenampel.

    Drehen die Notenbanken sie erneut auf grün, gestehen wir zu, dass es heißen muss “never fight the FEDEZB“.

    EZB_Boerse_15Solange aber wollen wir in unserem Handwerkszeug zum Wochenstart und auch immer wieder unter der Woche Papiere für spekulative Investoren auf der long- und auf der Short-Seite vorstellen. Denn nicht jeder möchte sorglos durch den Sommer gehen, viele Investoren suchen auch nach Absicherung. Diese ist sogar trotz der Krisen noch sehr günstig – immerhin ein positiver Nebeneffekt der Valiumpolitik von Draghi und Yellen.

    Das Handwerkszeug für diese Woche:

    Scheine auf den S&P 500

    S&P 500-Call, Basis 1.980 Punkte, Laufzeit Juni 15, WKN VZ2RV5, Hebel 10

    S&P 500-Put, Basis 1.980 Punkte, Laufzeit Juni 15, WKN VZ49CM, Hebel 9

    Optionsscheine zur Spekulation oder Absicherung

    DAX-Call, Basis 10.100, Laufzeit Dezember 14, WKN CT81WA, Hebel 17

    DAX-Put, Basis 9.400, Laufzeit Dezember 14, WKN DZL0XV, Hebel 12 (als Absicherung geeignet)

    DAX-Put, Basis 9.500, Laufzeit Juli 15, WKN CF9M0A, Hebel 7, (als Absicherung auch für längere Sicht geeignet)

    Knock-out-Papiere mit mittlerem Hebel 11 für spekulative Anleger

    DAX-Knock-out-Put, DT1BED, K.o-Barriere 10.527, Hebel 11

    DAX-Knock-out-Bull, PA5WH4, K.o-Barriere 8.850, Hebel 11

    Knock-out-Papiere mit sehr hohem Hebel 50 für spekulative Anleger

    DAX-Knock-out-Bull, VZ4PLY, K.o.-Barriere 9.500, Hebel 50

    DAX-Knock-out-Bear, PA58QU, K.o-Barriere 9.850, Hebel 50

    Knock-out-Papiere mit sehr hohem Hebel nahe 100 für spekulative Anleger

    DAX-Knock-out-Bull, DZY302, K.o.-Barriere 9.621, Hebel 95

    DAX-Knock-out-Bear, PA58QR, K.o.-Barriere 9.760, Hebel 50




    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    DAX – quo vadis? 8.000 oder 11.000? Der Wochenstart des DAX unter 9.700 Punkten unterstreicht, dass der Index angeschlagen ist und der Run auf die 10.000er-Marke vorerst ein Ende hat. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Schließen wir einmal für wenige Minuten die Augen und stellen …

    Disclaimer