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     879  0 Kommentare Wacker Chemie hängt am Silizium

    In den vergangenen Jahren hat Wacker Chemie unter dem Preisverfall im Markt für Polysilizium erheblich gelitten. Mit dem Wachstum der Photovoltaikindustrie erholen sich nun aber allmählich die Preise. Vorstandschef Rudolf Staudigl hat für das laufende Jahr einen kräftigen Gewinnanstieg in Aussicht gestellt. Wie viel davon aus dem operativen Geschäft kommt, muss sich allerdings erst noch rausstellen. In dieser Woche steht noch das Halbjahresergebnis an.

    Am 1. August werden sich Investoren die Halbjahreszahlen von Wacker Chemie genau anschauen: Vorstandschef Rudolf Staudigl hatte Anleger bereits am Mitte Juli mit der Erhöhung der Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) überrascht. Das Ebitda werde im Gesamtjahr „voraussichtlich um mindestens ein Drittel höher ausfallen als im Vorjahr (678,7 Mio. Euro)“, so die Pressemeldung. Bislang hatte der Spezialchemie- und Polysiliziumhersteller ein Plus von „mindestens zehn Prozent“ in Aussicht gestellt.

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    Als Grund für die Anhebung nannte das Unternehmen neben der erfreulichen Geschäftsentwicklung, vor allem im Polysiliziumbereich, einen Sondereffekt. Wegen der Neuverhandlung der Verträge mit Kunden aus der Solarbranche entstehe im dritten Quartal ein Sonderertrag von „rund 90 Mio. Euro.“ Der Konzern hatte bereits im ersten Quartal einen derartigen Effekt von 114 Mio. Euro verbucht. Allein diese zwei Erträge treiben das Ebitda von Wacker im Gesamtjahr um 30 Prozent nach oben. Vor dem Hintergrund erscheint die neue Ergebnisprognose nicht besonders ambitioniert.

    Unsicherheitsfaktor Solarmarkt

    Wacker Chemie seit dem Börsengang

    Wacker Chemie seit dem Börsengang

    Unabhängig von den Sondereffekten ist für Wacker Chemie und damit den Aktienkurs vor allem die Entwicklung der Sparte Polysilizium wichtig. Sie steuerte im vergangenen Jahr 35 Prozent des operativen Gewinns des Unternehmens bei. In den vergangenen Jahren hatte der starke Preisdruck in dem Bereich Wacker Chemie erheblich belastet. Nun erholen sich aber die Preise. Wie stark, das bleibt allerdings die Frage.

    Laut Schätzungen von Experten soll der Markt zwischen 2013 und 2017 um durchschnittlich 14 Prozent pro Jahr wachsen auf dann 360.000 Tonnen. Mit einem Marktanteil von zuletzt 23 Prozent sieht sich Wacker sowohl bei Kosten als auch bei Qualität in der Branche führend. Nach der Konsolidierung des Sektors in den vergangenen Jahren soll in diesem Jahr nur eine begrenzte Menge neuer Kapazitäten auf den Markt kommen. Ob die branchenweiten Kapazitäten allerdings kleiner sein werden als die nachgefragte Menge und damit preisstützend wirken, bleibt abzuwarten.

    Ambitionierte mittelfristige Ziele

    Nach den hohen Investitionen der vergangenen Jahre, vor allem in das Polysiliziumgeschäft, will Staudigl in den nächsten Jahren die Früchte der Arbeit ernten. Für 2017 hat er einen Umsatz von sechs bis 6,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das ist ein durchschnittliches Plus von sechs Prozent gegenüber 2012. Das Ebitda soll auf 1,2 Mrd. Dollar zulegen und entspricht damit einer Marge von rund 20 Prozent. Kräftiges Wachstum peilt der Firmenlenker im Chemiegeschäft an. Es profitiert von Megatrends wie Verstädterung, Mobilität und der Schonung der Resourcen. Die Produkte von Wacker kommen dabei in Körperpflegeprodukten, ebenso wie in Autos und bei der Isolierung von Gebäuden zum Einsatz. Großes Potenzial sieht Staudigl auch im Polysiliziumbereich.

    Derzeit steht der Bau des Polysiliziumwerks in Tennessee (USA) ganz oben auf der Agenda. Es hat eine Kapazität von 20.000 Tonnen und soll 2015 die Produktion hochfahren. Damit will Wacker am Marktwachstum in den USA partizipieren. Bis 2017 wird konzernweit vor allem die Generierung von Cash im Vordergrund stehen. Dazu sollen die Kostensenkungen weiter vorangetrieben werden und die Investitionen kleiner sein als die Abschreibungen.

    Die Aktie ist teuer

    Analysten prognostizieren, dass der Gewinn je Aktie im nächsten Jahr um mehr als 20 Prozent auf 2,96 Euro steigen wird. Auf Basis dieser Schätzungen ist das MDAX-Papier mit einem KGV von 30,7 bewertet und damit das drittteuerste in dem Index. Das zeigt, wie hoch die Erwartungen der Investoren an Wacker bereits sind. Selbst wenn Staudigl starke Halbjahreszahlen vorlegen sollte, könnte die Aktie durch eine hohe Bewertung ausgebremst werden. Mutige Anleger können vor der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse mit Discountzertifikaten auf eine Beruhigung nach der Veröffentlichung setzen. Häufig nimmt die Volatilitätsbewertung nach den Zahlen ab, was sich wiederum positiv auf den Kurs der Discounter auswirkt. Das Papier mit der WKN DT2G81 bietet außerdem noch ein ausgewogenes Chance-Risiko-Profil. Das bis Dezember 2014 laufende Papier mit einem Cap bei 90 Euro besitzt eine Renditechance von 18 Prozent p.a. bei einem Discount von knapp sieben Prozent.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Wacker Chemie hängt am Silizium In den vergangenen Jahren hat Wacker Chemie unter dem Preisverfall im Markt für Polysilizium erheblich gelitten. Mit dem Wachstum der Photovoltaikindustrie erholen sich nun aber allmählich die Preise. Vorstandschef Rudolf Staudigl hat für das …

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