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    ROUNDUP 2  699  0 Kommentare Telekom will US-Tochter nicht unter Wert verkaufen

    (neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Details, Kurs aktualisiert.)

    BONN (dpa-AFX) - Blick nach vorn: Telekom-Chef Tim Höttges will sich von dem erneut geplatzten Verkauf der US-Mobilfunktochter nicht aus der Spur bringen lassen. Nach teuren Investitionen soll T-Mobile US nur für den richtigen Preis aus der Hand gegeben werden. Das Angebot des französischen Internetkonzerns Iliad ist den Bonnern jedenfalls zu niedrig. Das machten sie am Donnerstag bei Vorlage der Quartalszahlen deutlich. Zuvor hatte offenbar der US-Rivale Sprint wegen Bedenken der US-Wettbewerbshüter seine Offerte zurückgezogen. Am Markt waren die Auswirkungen begrenzt: Die T-Aktie lag am Mittag knapp im Plus.

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    15 Milliarden US-Dollar hatte Iliad für einen 56,5-prozentigen Anteil am viertgrößten US-Mobilfunker T-Mobile US auf den Tisch gelegt. Doch Telekom-Chef Höttges wischte das Angebot nun beiseite: Der deutsche Marktführer sei immer offen für wertsteigernde Angebote für die US-Sparte. "Aktuell liegt uns ein solches Angebot nicht vor", sagte Höttges in einer Telefonkonferenz. Damit muss Iliad aber noch nicht völlig aus dem Spiel sein: Spekuliert wird jetzt über ein aufgestocktes Angebot, unter Umständen auch mit Partnern wie dem US-Satelliten-TV-Anbieter Dish. Dessen Chef Charlie Ergen hat ein Auge auf die Mobilfunkbranche geworfen und am Vortag ein Interesse nicht ausgeschlossen.

    Das Angebot von Iliad habe ihn überrascht, gab Höttges zu. Die Telekom hält gut zwei Drittel der Anteile von T-Mobile US. Zum Absprung von Milliardär Masayoshi Son und seinem Imperium aus Softbank und Sprint wollte Höttges nichts Konkretes sagen. Wenn die US-Regulierungsbehörden weiter vier Spieler auf dem Markt haben wollten, dann müssten die kleineren Anbieter eben anderweitig Vergünstigungen erhalten, sagte er. Konkret forderte er Vorteile bei anstehenden Frequenzauktionen im kommenden Jahr.

    Höttges sieht seinen Konzern insgesamt auf dem richtigen Gleis und fährt die Investitionen weiter hoch. "Ich bin bekennender Netzinvestor", sagte er. Ohne Ausgaben für Frequenzzuteilungen sollen die Investitionen am Jahresende insgesamt 9 Milliarden Euro betragen. Im zweiten Quartal steigerte die Telekom ihre Ausgaben für die Netze allein in Deutschland um knapp 60 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro.

    Geld aus einem Verkauf des zwar stark wachsenden, aber weiter unter niedrigen Margen leidenden US-Geschäfts hätten Höttges und Europachefin Claudia Nemat gut gebrauchen können. Der Konzern hat große Pläne auf dem Heimatkontinent und sieht hier seinen strategischen Schwerpunkt. Noch aber krankt das Geschäft: Der Umsatzschwund in dem Segment beschleunigte sich in den abgelaufenen drei Monaten auf fast acht Prozent.

    Auch das Systemgeschäft der Tochter T-Systems steckt weiter im Umbau. Der Auftragseingang brach um fast ein Drittel ein, weil das Unternehmen nur noch lukrative Projekte annehmen will. Anker im Telekom-Konzern bleibt die Deutschland-Sparte, für das Wachstum sorgt derweil fast im Alleingang T-Mobile-Chef John Legere. Aus dem Tausch von Mobilfunkfrequenzen mit dem US-Mobilfunkprimus Verizon verbuchte die Telekom einen einträglichen Sondereffekt: Der Konzernüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Drittel auf 711 Millionen Euro.

    Vor allem bei der Profitabilität konnten Höttges und Finanzchef Thomas Dannenfeldt Punkte setzen, die operative Marge stieg. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda bereinigt) überraschte mit einem Plus auf 4,43 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz blieb bei 15,11 Milliarden Euro etwa stabil. Ohne Wechselkurseffekte und Verkäufe wären die Erlöse aber gewachsen. Die Prognose bestätigte das Telekom-Management./men/enl/fbr





    dpa-AFX
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