Zoll warnt vor Gefahren
Alarmierende Zahlen bei gefälschten Medikamenten - Deutsche Patienten in Gefahr?
Der Handel mit illegalen und gefälschten Medikamenten nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Das belegen die Statistiken des Zollkriminalamtes (ZKA). Lag die Anzahl der Ermittlungsverfahren wegen
Arzneimittelschmuggels im Jahr 2008 noch bei 407 Fällen, stieg sie 2013 auf 1854 Verfahren an. Im vergangenen Jahr wurden allein am Frankfurter Flughafen 11.529 Sendungen mit über einer Million
gefälschter Tabletten beziehungsweise Ampullen sichergestellt. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“.
Droht Gefahr für deutsche Patienten? Insider befürchten, dass durch international vernetzte professionell agierende Kriminelle bereits eine große Anzahl gefälschter Medikamente auch auf dem
deutschen Markt im Umlauf ist. Es soll sich um Krebspräparate und Antibiotika handeln. „Sofern sich die Befürchtungen bestätigen, handelt es sich um ein internationales Täternetzwerk mit
alarmierendem Ausmaß“, sagt ein Sprecher des ZKA gegenüber der „Zeit“.
Die in China hergestellten Fälschungen werden per Luftfracht oder Seecontainer nach Europa geschleust. Die Fälscher arbeiten dabei immer professioneller. „Über das Internet tauschen sie nicht nur
Anleitungen, sondern auch Qualitätsmerkmale der Originalpräparate aus“, so der ZKA-Sprecher weiter.
Kann der Zoll die Fälschungen aus dem Verkehr ziehen? Bisher konnte der Zoll die Fälschungen häufig an der Verpackung erkennen, denn spezielle Codes machen jede Schachtel zu einem Unikat. Nun soll
jedoch die geheime Software, mit der die Verpackungen hergestellt werden, von internationalen Banden im Internet gegen Geld gehandelt werden, schreibt die „Zeit“. Das erschwert das Auffinden
gefälschter Medizinpräparate. Die Gefahr für die Patienten in Deutschland und Europa steigt.
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Über das gefährliche Spiel mit dem Leben von Patienten und das Geschäft für mafiöse, gut organisierte Banden aus Italien und Osteuropa berichtete wallstreet:online im Mai: „Fälschung - Krebsmedikamente. Das Geschäft mit dem Leben von Menschen“