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    Aktienfonds Russland  4422  0 Kommentare Kaufen in der Krise?

    Die EU-Sanktionen gegen den russischen Finanzmarkt sind aktiv. Welche Auswirkungen haben sie auf Russland-Aktienfonds? FundResearch sprach mit Fondsmanagern.

    Die Europäische Union hat am 1. August eine Welle von Sanktionen gegen Russland erlassen. Die Maßnahmen richten sich gegen die russische Finanz-, Energie- und Verteidigungsindustrie. „Die neuen Restriktionen unterscheiden sich von den vorherigen vor allem durch ihre ökonomische Dimension“, sagt Asoka Wöhrmann, CIO der Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM). „Sowohl die USA als auch Europa haben ihre Sanktionsziele erweitert und verbieten in Zukunft unter anderem langfristige Kredite an russische Banken in Staatsbesitz.“ Betroffen sind Kredite mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen. Die neuen Sanktionen haben eine Geltungsdauer von nur zwölf Monaten und nach drei Monaten soll die Situation neu bewertet werden. Die lasse, so Wöhrmann, die Hoffnungen der Politiker auf eine alternative Lösung erkennen. 

    „Im Einzelnen verbieten die Maßnahmen fünf der größten im Staatsbesitz befindlichen Banken die Aufnahme von langfristigem Kapital an den europäischen Kapitalmärkten durch Ausgabe von Anleihen und Aktien“, erläutert Ghadir Abu Leil Cooper, Schwellenländer-Fondsmanagerin bei Baring Asset Management. „Aufgrund des eingeschränkten Zugangs zu westlichen Märkten für die Kapitalbeschaffung könnte der russische Rubel unter Druck geraten und die kurzfristigen Zinssätze weiter steigen.“ Die direkten Auswirkungen auf die Wirtschaft seien zwar begrenzt. Die zunehmende Unsicherheit könnte sich jedoch negativ auf Verbraucherausgaben und die Investitionstätigkeit der Unternehmen auswirken. „Die ohnehin schwachen Wachstumsaussichten dürften durch schwierige Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen weiter sinken“, ergänzt DeAWM-Experte Wöhrmann. Das glaubt auch Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank: „Wenn die Sanktionen den Zugang zum Finanzmarkt der EU versperren, wird die Kreditversorgung für Russlands Wirtschaft knapp und die Lage dort könnte sich noch verschlimmern.“ Auch der deutsche Bankenverband geht von erheblichen Folgen für Russland aus: „Vor allem das Verbot von längerfristigen Finanzierungen für russische Banken in Staatsbesitz wird die externe Finanzierung der russischen Wirtschaft empfindlich treffen“, erwartet Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Die Sanktionen könnten dazu führen, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr in die Rezession treibe und sich die längerfristigen Wachstumsaussichten deutlich verschlechtern.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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