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     7307  0 Kommentare Hedging mit CFDs – Totaler Unfug!

    Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

    das Hedging mit CFDs erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Für alle die diesen Begriff noch nicht kennen, sei er kurz erklärt. Hedging stammt aus dem Englischen und wird dann verwendet, wenn man etwas absichert. Ursprünglich war dies bei Unternehmen notwendig, die Währungsrisiken oder andere Preisrisiken über die Finanzmärkte absichern wollten. Mit der Öffnung des CFD-Handels für Privatleute und der großen Verbreitung des MetaTrader 4, entstand eine völlig neue Version von Hedging.

    Long und Short gleichzeitig = Hedging?

    Der MetaTrader 4 erlaubt etwas, was keine andere Plattform zulässt. Man kann gleichzeitig Long und Short in demselben CFD sein. Konkret bedeutet dies, dass Jemand 0,5 Lot DAX Long und gleichzeitig Short sein kann. Technisch gesehen ist derjenige „Flat“ hat also keine Position im Markt. Dennoch ist es möglich diese Methode anzuwenden. Verfechter des Hedging sagen, dass man dadurch seine Position angeblich schützen kann, wenn wichtige News anstehen oder sonstige Ereignisse. Doch wieso stellt man dann vorher die Position nicht glatt, geht also aus dem Markt?

    Missverstanden und doch oft benutzt!

    In den Foren gibt es viele Diskussionen über Hedging. Institutionelle Händler wenden es ebenfalls an, aber auf einem anderen Niveau, indem über verschiedene Märkte hinweg abgesichert wird. Gleichzeitig Long und Short zu sein in nur einem Markt, ist jedoch schwachsinnig. Der Händler bezahlt dadurch immer den doppelten Spread, anstelle die Position aus dem Markt zu nehmen.

    Die Psychologie entscheidet!

    Meiner Meinung nach hat sich Hedging so stark verbreitet, da man seine Verluste nicht realisieren muss. Ein Phänomen vieler Trader ist, dass man kleine Gewinne schnell realisiert aber Verluste lange laufen lässt. Meist weit über das vorher definierte Risiko hinaus. Anstelle den Verlust zu verbuchen, wird zum Hedging gegriffen und man muss den Verlust nicht realisieren sondern ist gleichzeitig Long und Short. Allerdings fixiert man dadurch nur den Verlust und bezahlt sogar doppelte Gebühren. Der Verlust wird also durch unnötige Gebühren noch erweitert. Zudem sagen viele Trader die Verluste gehedgt haben, dass sie diese dann im „richtigen“ Moment auflösen werden. Meist ist das Konto jedoch derart überladen mit anderen Positionen, dass im Falle des Auflösens der Hedge-Position sofort ein Margin Call (Trade Out) eintritt.

    Hedging macht keinen Sinn!

    Das Hedging von Verlustpositionen durch gleichzeitiges Long und Short gehen ist vollkommen Unnütz. Daher wurde es in den USA auch schon vor einigen Jahren verboten. Auch der MetaTrader 5 und alle anderen Plattformen unterstützen dieses nicht. Trader sollten lieber ihre Verluste realisieren und sich dann in Ruhe Gedanken über die Strategie machen, anstelle Verlierer ewig im Konto mitzuschleppen, die entweder doppelte Gebühren verursachen oder ständige Finanzierungskosten (Swap).

     

    Ihr Sebastian Hell

    Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)! Weitere Artikel von Sebastian Hell finden Sie auch unter www.qtrade.de/tradingblog!




    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
    Hedging mit CFDs – Totaler Unfug! Das Hedging mit CFDs erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Für alle die diesen Begriff noch nicht kennen, sei er kurz erklärt. Hedging stammt aus dem Englischen und wird dann verwendet, wenn man etwas absichert.

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