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    Russland - Wirtschaft  5965  2 Kommentare Moskauer Börse steht vor eigenem Lehman-Desaster

    Die US-Investmentbank JP Morgan sieht die russische Ökonomie vor dem größten Kollaps seit der Lehman-Brother-Krise. Um 50 Prozent könnte die Moskauer Börse demnach einbrechen.
     
    Das ist das Ergebnis, zu dem Strategen von JP Morgan gekommen sind, berichtet die „Welt“. Erst im August war die größte Investmentbank der Welt Opfer eines Angriffs von Hackern geworden. Die Vermutung: Russische Hacker steckten hinter dem Angriff. Folgt nun der Gegenangriff der Großbank? Deren Strategen jedenfalls ließen ihre Waffen spielen, indem sie der russischen Wirtschaft ein fatales Zeugnis ausstellten. „Herausforderungen und Risiken durch Sanktionen des Westens könnten für Aktien ‚unbegrenzt‘ sein“, zitiert die Zeitung den Chefstrategen von JP Morgan, Alex Kantarovich. 
     
    Die Zahlen sprechen gegen Moskau
     
    Doch die Großbank JP Morgan ist nicht alleine mit ihrer Analyse. Auch andere Experten warnen vor einer sich weiter drehenden Eskalationsspirale – mitsamt negativer Folgen für die russische Wirtschaft. Und die Zahlen belegen, wie unattraktiv der Finanzplatz Moskau für Anleger geworden ist. Ebenfalls seit Anfang des Jahres hat der russische Börsenindex MSCI Russland 17,7 Prozent eingebüßt.  Das ist bedrohlich – schlechter hätten nur die Märkte in Ghana und der Ukraine abgeschnitten, heißt es in dem Bericht. Zwar stehe die russische Ökonomie heute stabiler dar als vor der Finanzkrise, doch dürfte es insbesondere ein Wort sein, das Putin Sorgen bereitet: Verunsicherung. Und die ist – zumindest an der Börse – groß. „Nach der militärischen Eskalation in der Ostukraine stellen sich die Märkte auf weitere Sanktionen durch den Westen ein und das dürfte den Druck auf die Börse erhöhen“, sagt Kantarovich. 
     
    Entwicklungen, die eine logische Konsequenz haben: Allein in diesem Jahr wurden mehr als 75 Milliarden US-Dollar abgezogen, schreibt die „Welt“. Außerdem habe der Rubel seit Januar dieses Jahres 12,5 Prozent an Wert verloren. Gegenüber dem US-Dollar ist die russische Währung sogar auf ein historisches Tief gefallen. Ein Blick auf den 10-Jahres-Chart der Währungen zeigt: Selbst während der Finanzkrise war der Rubel nicht so billig. 
     
     
     
    Wohin dreht sich die Sanktionsspirale?
     
    „Die Ukraine-Krise hat die Märkte in den vergangenen sechs Monaten immer wieder negativ überrascht“, zitiert die „Welt“ Alastair Newton, politischer Stratege bei Nomura in London. Mit Blick auf weitere Sanktionen seitens der EU sagt er: „Es würde mich wundern, wenn die USA nicht mitziehen.“ Doch damit dürfte natürlich nicht genug sein. Sanktionen erfordern Gegensanktionen, so scheint die politische Logik dieser Tage: Dementsprechend dürfte Russland seinerseits durch Sanktionen antworten. 
     
    Alles in allem ist es aber vor allem die angesprochene Verunsicherung, die dazu führen könnte, dass die Moskauer Börse einen Knacks macht. „Die Gefahr negativer Berichterstattung mit entsprechenden Folgen für die Börsen bleibt extrem hoch“, sagt Vladimir Osakovskiy, Analyst der Bank of America. 
     





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