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    GESAMT-ROUNDUP 2  355  0 Kommentare Bahnreisende müssen mit weiteren Warnstreiks rechnen

    (Neu: Aktualisierte Fassung)

    FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Bahnfahrern drohen in den kommenden Tagen Verspätungen und Zugausfälle durch Warnstreiks der Lokführer. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lehnte am Montag ein neues Tarifangebot der Bahn ab und rief ihre Mitglieder für den Abend zu einem bundesweiten dreistündigen Warnstreik im Personen- und Güterverkehr auf. Er sollte um 18.00 Uhr beginnen. Zudem drohte die Gewerkschaft mit weiteren Arbeitsniederlegungen.

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    Mit dem Ausstand am Montag wollte die GDL Bewegung in die stockenden Tarifverhandlungen bringen und nach eigenen Angaben die Bahn vor allem im Güterverkehr treffen. Auch Zugbegleiter und Lokrangierführer rief sie zum Sreik auf.

    Die Bahn warf der Gewerkschaft vage und widersprüchliche Informationen über das Ausmaß des Arbeitskampfes vor. Möglicherweise müssten viele Berufspendler und Fernreisende unter Verspätungen und Ausfällen in den Abendstunden leiden, hieß es in einer Mitteilung. Betroffene könnten sich ihre Fahrscheine kostenlos erstatten lassen.

    Der Ausstand sollte bundesweit alle Verkehrsgesellschaften der Bahn treffen, sagte GDL-Streikleiter Thomas Gelling der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. "Wir rechnen mit ganz erheblichen Ausfällen." Regionale Schwerpunkte waren nicht geplant. Der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Hartmut Petersen, sagte, er rechne damit, dass sich in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 70 bis 80 Prozent der GDL-Mitglieder an dem Warnstreik beteiligen würden.

    Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber wies den Gewerkschaftsvorwurf zurück, er blockiere die Tarifverhandlungen. "Wir werden in der Sache nicht vorankommen, wenn wir uns über die Medien unterhalten statt miteinander am Verhandlungstisch zu sitzen", sagte er nach Bahnangaben in Köln.

    Das Bundesunternehmen hatte der GDL am Morgen ein neues Tarifangebot vorgelegt. Darin bietet die Bahn den Lokführern ein Lohnplus von 1,9 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit an. Es enthält zudem die Bereitschaft, über alle anderen Tarifforderungen der GDL für Lokomotivführer zu verhandeln. Die "Darauf hat die GDL zu reagieren. Ich gehe davon aus, dass sie reagiert", sagte Weber.

    Mit der Konkurrenzgewerkschaft, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), liegt die GDL seit langer Zeit im Clinch: Die GDL hatte nicht nur für die rund 20 000 Lokführer, sondern auch für 17 000 andere Beschäftigte des Zugpersonals Forderungen erhoben, für die bisher die EVG verhandelte. Die GDL verlangt für sie alle fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Der Streit zwischen den Gewrkschaften macht eine Einigung mit der Bahn zusätzlich kompliziert. Beim letzten großen Streik bei der Deutschen Bahn waren Lokführer auf dem Höhepunkt des Arbeitskampfes 62 Stunden am Stück in den Ausstand getreten.

    Die bislang letzte Verhandlungsrunde mit den Lokführern ging am 20. August dieses Jahres ergebnislos zu Ende, ohne dass ein neuer Termin vereinbart wurde. GDL-Chef Claus Weselsky warf der Bahn vor, den Warnstreik provoziert zu haben, indem sie seine Gewerkschaft in eine Kooperation mit der EVG drängen wolle. "Wir werden darum die bereits eingeleiteten Warnstreiks nicht nur wie geplant durchführen, sondern noch weitere folgen lassen, wenn der Arbeitgeber seine Position nicht verändert", teilte Weselsky mit.

    Auch im Tarifkonflikt bei der Lufthansa müssen Reisende weiter mit Streiks rechnen. Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg bekräftigte zwar am Montag, es gebe keine zeitgleichen Streiks von Piloten und Lokführern. "Wir wollen Deutschland nicht lahmlegen." Er ließ aber offen, wann die Piloten erneut streiken wollen. Dies werde den Flugpassagieren rechtzeitig mitgeteilt. Bei der Lufthansa sagte eine Sprecherin: "Uns ist keine neue Streikankündigung bekannt."

    Den Ausstand bei der Lufthansa-Tochter Germanwings am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft rund 24 Stunden vorher angekündigt. Von Streiks könnten auch die Mutter Lufthansa und deren Frachttochter Cargo betroffen sein.

    Angesichts der Arbeitskämpfe der beiden Berufsgewerkschaften forderte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer von der Bundesregierung eine gesetzliche Regelung zur Wiederherstellung der Tarifeinheit. Er erwarte ein Gesetz noch in diesem Jahr, sagte er der Tagezeitung "Die Welt"./brd/bf/DP/stb




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