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    "Greater Depression"  14235  4 Kommentare Jetzige Finanzkrise ist noch schlimmer als Große Depression

    Die Wirtschaft am Boden, die Menschen am Hungern und am Ende steht der Zweite Weltkrieg – Kann es etwas Schlimmeres geben als die große Depression der 30er-Jahre? Ja, sagt ein US-Ökonom – und wir befinden uns mittendrin!

    Wenn Schüler in 100 Jahren ihre Geschichtsbücher aufklappen, welchen Titel werden darin die vergangenen sieben Jahre tragen? Wird von einer „Krise“, einer „Rezession“ oder gar einer „Depression“ die Rede sein und welches Adjektiv wird vor dem Begriff stehen? Bradford DeLong, Professor in Berkeley, setzte sich in seiner Kolumne für das „Project Syndicate“ damit auseinander und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Wir leben in der „Greater Depression“.

    Wie das „manager-magazin“ berichtet, kommt diese Aussage des ehemaligen US-Vize-Finanzministers einem Tabubruch gleich, denn eigentlich gilt die Große Depression der 30er unter US-Ökonomen als die schlimmste Wirtschaftskrise überhaupt. Doch DeLong zufolge soll die derzeitige Finanzkrise noch größer sein. Auch Ben Bernanke, ehemaliger Chef der US-Notenbank Fed bezeichnete die derzeitige Krise jüngst als „schlimmste Finanzkrise in der weltweiten Geschichte“ (wallstreet:online berichtete). Was steckt dahinter?

    Wohlstandsverlust noch größer als damals

    Große Depression - damit verbinden wir Bilder von hungernden notleidenden Menschen und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Doch so weit reicht DeLongs Vergleich nicht. Wenn er von einer Greater Depression spricht, so meint er vielmehr die noch größeren Wohlstandverluste der Industrieländer. Laut „manager-magazin“ belaufe sich der verlorene Output bereits jetzt auf 60 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Jahres in der Euro-Zone und sogar 78 Prozent in den USA – Tendenz steigend.

    Ein Ende der Finanzkrise ist nicht in Sicht

    Denn noch immer ist von einem Ende der Krise keine Spur. Im Gegenteil, erst in der vergangenen Woche warnte EZB-Chef Mario Draghi eindringlicher als je zuvor vor den Gefahren einer drohenden Deflation. Gestern kam dann die Zinshammer-Entscheidung der EZB (wallstreet:online berichtete). Die Euro-Krise, die eigentlich längst überwunden schien, könnte die Eurozone dann umso härter treffen.

    Und in den USA? Dort sorgen immerhin Meldungen über Wachstum und sinkender Arbeitslosigkeit für gute Laune. Mag sein, so DeLong, allerdings sei der Aufschwung noch immer viel zu schwach, um den in der Krise erlittenen Schaden auszugleichen, geschweige denn an den vorherigen Wachstumstrend wieder anzuknüpfen. Noch dazu verabschiedet sich die US-Notenbank Fed langsam aber sicher von ihrer lockeren Geldpolitik und dreht der US-Wirtschaft den billigen Geldhahn zu. Zwar kann im Gegenzug in Europa von einem Ende der Niedrigzinspolitik keine Rede sein, dafür plagen die Europäische Zentralbank ganz andere Sorgen, nämlich die einer Deflation.

    Europas Deflationsfalle gepaart mit der Kursänderung der US-Notenbank, für die Weltwirtschaft bedeutet das laut De Long noch weitere fünf Jahre Flaute, bevor sie sich erholen werde. Und so könnte der Eintrag zur „Greater Depression“ im Geschichtsbuch am Ende mit dem Zusatz versehen sein: 35 Billionen US-Dollar Wohlstandsverlust.




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