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     842  0 Kommentare Gelage am Ganges

    Indiens Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Analysten erwarten für das Gesamtjahr ein Wachstum von über fünf Prozent. Davon profitieren auch die Aktienfonds. Keine andere Peergroup entwickelte sich im laufenden Jahr besser.

    Die Spatzen pfiffen es von den Dächern. Wer ihnen zuhörte, dem winken heute attraktive Renditen: Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2013 wiesen Kapitalmarktexperten auf das Potenzials Indiens hin – und das mitten in der Krise des Landes. „Trotz allem bietet Indien attraktive Investmentchancen – vor allem Titel, die zudem eine gewisse Absicherung gegen ein schwächeres Wirtschaftswachstum bieten, beispielsweise defensive und exportorientierte Sektoren wie IT-Services und Pharma “, sagte Manish Bathia, Fondsmanager bei Schroders im August 2013. „Auch Indiens Konsumsektor hat sich im aktuellen Umfeld als relativ defensiv erwiesen.“ Der Ausblick des Fondsmanagers: „Langfristig bin ich davon überzeugt, dass die Fundamentaldaten der Region absolut intakt sind.“ Ähnlich sah das im November 2013 auch Raphaël Cecchi, Volkswirt der Credendo Group: „Indiens Wirtschaftskrise ist in erster Linie hausgemacht und auf eine schlechte Wirtschaftspolitik und das jahrelange Ausbleiben von Strukturreformen zurückzuführen.“ Wenn Ungleichgewichte korrigiert würden, könne sich das Wachstum stabilisieren, bevor es mittelfristig auf einen höheren Wachstumspfad zurückfinde.

    Und genau das ist nun eingetreten: Die indische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2014 so stark gewachsen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftsleistung konnte von April bis Juni um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesteigert werden – nach einem Plus von 4,6 Prozent im ersten Quartal. Analysten der Credit Suisse erwarten für das Gesamtjahr eine Wachstumsrate von 5,5 Prozent. Der Regierungswechsel im Mai 2014 zeigt Wirkung: „Der Haushaltsplan von Premierminister Narenda Modi  markiert einen klaren Bruch mit dem subventionsbasierten Ansatz der Vorgängerregierung“, erläutert Manish Shah, CEO und Fondsmanager bei Comgest India. „Die niedrige Inflation sowie das geschrumpfte Leistungsbilanzdefizit haben bereits zu einer spürbaren Erholung der indischen Rupie geführt.“ Im vergangenen Sommer stand die Währung enorm unter Druck.

    Als größte Nutznießer der angekündigten Veränderungen macht Shah den Industrie- und den Infrastruktursektor aus – hier insbesondere Energietitel. In einem Land, in dem 70 Prozent der Bevölkerung keinen unterbrechungsfreien Zugang zur Stromversorgung haben und 15 Prozent überhaupt nicht an ein Stromnetz angeschlossen sind, seien diese angebotsseitigen Reformen für eine Erhöhung der teilweise schlechten Lebensqualität in Indien absolut entscheidend. Auch die Stimmung am indischen Aktienmarkt hat sich in den vergangenen zwölf Monaten aufgehellt. Der Aktienindex BSE Sensex stieg um rund 48 Prozent. Noch besser lief es für indische Aktienfonds: Die Peergroup „Aktienfonds Indien“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) konnte ihren Wert im gleichen Zeitraum um 64,2 Prozent steigern. Für das laufende Jahr steht per 31. August ein Plus von 37,8 Prozent – keine andere Peergroup kann da mithalten. Kein indischer Aktienfonds verzeichnet im laufenden Jahr eine negative Performance.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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