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     1664  0 Kommentare Fed überrascht mit Zinsanhebungsplan; Edelmetalle bleiben unter Abgabedruck

    Top-Entwicklungen: Fed überrascht mit Zinsanhebungsplan

    • Die US-Notenbank behält ihren Wortlaut, Zinsen für einen "beträchtlichen Zeitraum" (considerable time) niedrig zu halten bei. Dabei wurde nochmals auf die Arbeitslosenquote von 6,1% hingewiesen, die vom Ziel der Vollbeschäftigung zwischen 5,2% und 5,5% noch ein ganzes Stück entfernt ist, sowie eine Inflationsrate die mit 1,7% wieder unterhalb des Zielniveaus von 2,0% steht. Wie erwartet wurde das QE3-Programm um $10 Mrd. reduziert und wird im Oktober auslaufen. Der erste Zinsschritt wird konjunkturabhängig initiiert. Das Hintertürchen bleibt also offen. Überrascht hat die Fed aber   mit einem Plan, der als eine Richtmaß für den Zinsanhebungszyklus gilt. Dieser sieht vor, dass nach Beginn des ersten Zinsschrittes der Leitzins bis Ende 2017 auf 3,75% ansteigt. Wenn man annimmt, dass die Fed Mitte 2015 mit dem Zyklus beginnt, dann liegen diesem Plan vier Zinsanhebungen in 2015 auf 1,25% zu Grunde, in 2016 fünf Anhebungen von 1,25% auf 2,75% und nochmals vier Schritte in 2017. Damit konkretisiert die Fed die Normalisierung der Geldpolitik und bereitet den Markt auf die Veränderung vor. Hierbei wurde auch die Erwartung eines steileren Zinsanstiegs zum Ausdruck gebracht. Bis Ende 2015 wird die durchschnittliche Fed Funds Rate bei 1,375% gesehen. In der Juniprognose war noch 1,125% vorgesehen. Dieser Umstand hat zu deutlichen Bewegungen am Währungs- und Rohstoffmarkt geführt (siehe Marktkommentar).

    Marktkommentar:  Edelmetalle bleiben unter Abgabedruck

    • Der US Dollar Index konnte aufgrund der positiveren Zinsschätzung deutlich zulegen und baute seine längste Rally seit 17 Jahren aus (9 Wochen) und stieg bis auf 84,74 Punkte. Analog dazu verloren die meisten Währungen gegenüber der US Valuta. Der EUR/USD sackte auf 1,2852 ab, was einem 14-Monatstief entspricht, kann sich aber heute Morgen wieder etwas auf 1,2869 erholen. USD/JPY stieg ebenfalls um 1,1% massiv auf 108,39 an und beförderte den Nikkei auf über 16.000 Punkte. Die Marke von 85 Punkten stellt im US Dollar Index eine signifikante Hürde da. Es wäre eine Überraschung, wenn dieser Widerstand nach einer solchen Rally direkt herausgenommen wird. Eine Konsolidierung erscheint als die wahrscheinlichere Variante und deutet auf die Nähe von wichtigen Zwischentiefs bei den USD-Währungspaaren hin. Mit Ausnahme des Dow Transports, der ein neues Allzeithoch markierte, (siehe Chart des Tages I) und mit Ausbruch aus einer bullishen Flagge ein neues Kaufsignal auslöste, haben die anderen Indizes die Intraday-Rally wieder abverkauft und konnten die neuen Hochs nicht verteidigen. Bei einer Nicht-Bestätigung des Dow Jones mit einem neuen Hoch, sollte man Vorsicht walten lassen im Dow Transports. Wahrscheinlich halten sich die Marktteilnehmer vor der Schottland-Wahl auch etwas zurück. Rohstoffe sind grundsätzlich negativ mit einem steigenden US Dollar korreliert, da dies auch anziehende Zinsen impliziert. In einem solchen Umfeld sind nicht-verzinsliche Anlageklassen wie die Edelmetalle nicht mehr so attraktiv und verlieren an Boden wie Chart des Tages II am Beispiel Gold verdeutlicht. Gold gab gestern -1,11% auf $1.223 nach ebenso wie Silber um -0,80% auf $18,55. Dabei befindet sich Gold in einem absteigenden Dreieck.  Sollte der US Dollar Index über 85 Punkte ausbrechen, dürfte die Chartformation im Gold nach unten aufgelöst werden und ein neues Verkaufssignal generieren. Dies würde auch suggerieren, dass der US Dollar Index eine Bodenbildung abschließt und in einen neuen Bullenmarkt eintritt. Der Gegenwind für die Edelmetalle dürfte in diesem Fall deutlich zunehmen.

    Chart des Tages I: Dow Transports mit neuem Allzeithoch

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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