ROUNDUP
Merck KGaA baut Geschäftsführung aus - Mehr Investitionen für Pharma
DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck baut seine Führungsmannschaft aus und bringt einen Nachfolger für Unternehmenschef Kley in Position. Die Aktie reagierte nicht besonders auf den Schachzug: Experten hatte dies erwartet. Das Unternehmen selbst sieht sich bei der Umsetzung des Sparprogramms "Fit für 2018" voll auf Kurs.
Pharma-Chef Stefan Oschmann wird zum stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt, teilte Merck KGaA am Donnerstag mit. Damit bekommt Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley einen zweiten Mann an seine Seite. Experten hatten damit gerechnet, dass die Rolle von Oschmann gestärkt wird. Er gilt als Favorit für die Nachfolge von Kley. Sein Vertrag läuft noch bis 2016 und kann weiter verlängert werden. Oschmann kam im Januar 2011 vom US-Konkurrenten Merck & Co nach Darmstadt.
Gleichzeitig werde die Managerin Belén Garijo in die Geschäftsleitung berufen, um künftig die Leitung des Pharma-Geschäfts zu übernehmen, hieß es weiter. Auch das hatten Analysten erwartet. Die Personalveränderungen werden zum 1. Januar 2015 wirksam.
"Ich freue mich, dass die Neuausrichtung unseres Pharmageschäfts greift und wir nun klare Fortschritte zeigen können", sagte Kley auf einem Analysten- und Investoren-Tag in Darmstadt. Merck informierte dabei auch über die jüngsten Fortschritte, unter anderem im Bereich Immunonkologie und in der Geschäftseinheit Biosimilars. Biosimilars sind Kopien von biologisch hergestellten Medikamenten und deutlich schwieriger zu produzieren als Generika zu chemisch hergestellten Medikamenten.
Lesen Sie auch
Hier will Merck die Investitionen erhöhen, mehrere klinische Phase-III-Studien seien geplant. Neben den bereits bekannten 100 Millionen Euro sollen im Jahr 2015 je nach Fortschritten 130 bis 150 Millionen Euro mehr in die Erforschung gesteckt werden.
Für den Produktkandidaten Anti-PD-L1 zur Behandlung verschiedener Krebsformen suche Merck einen Partner, sagte Oschmann. "Wir befinden uns derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen mit wichtigen Akteuren aus dem Bereich Onkologie und wollen bis Jahresende eine Einigung erzielt haben."/stk/mmb/fbr