Bankenverband
Besonnenheit gefragt, falls deutsche Banken den Stresstest nicht bestehen
Der Bundesverband deutscher Banken hält grundsätzliche Kritik an der Kommunikation mit der EZB für unberechtigt, sieht aber Verbesserungsbedarf. „Die Aufsichtsbehörden bemühen sich nach Kräften, dass Bilanzprüfung und Stresstest reibungslos, europaweit einheitlich und fair ablaufen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Michael Kemmer der WirtschaftsWoche. „Für uns ist vor allem die Qualitätssicherung wichtig. Die Banken sind hier konstruktiv einbezogen, der Dialog muss aber vorangetrieben werden. Dazu sollten nationale und europäische Behörden Teilergebnisse und vorläufige Resultate frühzeitig vorab besprechen, ohne dass börsennotierte Banken die sofort veröffentlichen müssen“, sagte Kemmer. In den vergangenen Tagen hatte es Irritationen wegen der Veröffentlichung der Ergebnisse des Tests gegeben.
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Kemmer schloss nicht aus, dass deutsche Banken den Test nicht bestehen. Für diesen Fall forderte er Besonnenheit. „Die deutschen Banken sind vorbereitet. Falls eine Bank den Test nicht besteht, sollten wir sie nicht einfach als Durchfaller abstempeln“, appellierte Kemmer. „Hier ist eine differenzierte Analyse erforderlich und auf Basis des umfangreichen Datenmaterials, das für jede Bank veröffentlicht werden wird auch möglich.“ Medien hatten zuletzt berichtet, dass die EZB die Ergebnisse des Tests am 26. Oktober veröffentlichen will. Die Banken sollen zwei Tage zuvor informiert werden.