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    Egbert Prior  2213  0 Kommentare Wird Rocket Internet zur Kursrakete?

    Déjà-vu, der Neue Markt scheint wieder lebendig. Ungefähr 100 Millionen wird Rocket Internet in diesem Jahr umsetzen, der Verlust dürfte weit höher ausfallen. Am oberen Ende der Preisspanne, 35,50 Euro bis 42,50 Euro, wäre der Börsenkandidat mit 6,7 Milliarden bewertet. Das 67fache der Erlöse! Selbst wenn nach dem IPO etwa 2 Milliarden Euro in der Firmenkasse liegen, ist die Bewertung exorbitant. 

    Aber das Geschäftsmodell ist ebenso genial wie simpel. Die Berliner kopieren vorzugsweise erfolgreiche Internetplattformen aus den USA und rollen sie dann in den Schwellenländern Afrikas, Südamerikas oder Asiens aus. Im Schnitt hat der Online-Handel in diesen Regionen einen Marktanteil von nur etwa 2%, das Wachstumspotential ist also unermeßlich. Egal, ob in Brasilien, Indonesien, Malaysia, Vietnam, Indien, Nigeria oder im Nahen Osten, überall ist Rocket Internet unterwegs. In mittlerweile 105 Ländern ist der Börsenkandidat vertreten mit Kopien von Amazon, Ebay, Paypal etc.. 20.000 Mitarbeiter beschäftigt die Startup-Schmiede.

    Rocket Internet ist das Baby der  Samwer-Brüder, die mit ihren Firmengründungen Alando (Internet-Auktionen) sowie Jamba (Handy-Klingeltöne) schon in jungen Jahren zu Reichtum gekommen waren. Bis zu 1,6 Milliarden Euro soll das going public nun einspielen.

    Positiv, daß es keinerlei Abgaben von Altaktionären gibt, die frischen Mittel also für das weitere Wachstum vollständig zur Verfügung stehen. Nach dem Börsengang werden die Samwers noch etwa 40% der Anteile halten, die schwedische Investmentgesellschaft Kinnevik 14% sowie United Internet 8%. Die IT-Firma aus Montabaur hatte sich erst vor wenigen Wochen eingekauft, Gründer und CEO Ralph Dommermuth weiß in der Regel, was er tut.

    Hält CEO Oliver Samwer eine Internetidee für gut, so stellt er gleich eine Task Force zusammen aus einem oder zwei Dutzend Mitarbeitern, die das Konzept gleich umsetzen sollen. Weil das Kapital in der Vergangenheit begrenzt war, wurden die Investitionen meistens mit Unterstützung externer Geldgeber finanziert, so daß das Portfolio von Rocket Internet inzwischen hauptsächlich aus Minderheitsbeteiligungen besteht.

    Nach dem Börsengang wird Rocket über eine weit höhere Feuerkraft verfügen. Kritisch anzumerken ist die sehr intransparente Struktur des Konglomerats. Daher erfolgt das IPO auch im wenig regulierten entry standard. Allerdings wollen die Berliner den Dschungel lichten und in 18 bis 24 Monaten in ein höherwertiges Börsensegment aufsteigen.

    Die Samwer-Brüder gelten als äußerst ehrgeizig: „Wir wollen das Alibaba außerhalb Chinas und der Vereinigten Staaten werden“, sagt Unternehmenslenker Oliver. Der Börsenwert des chinesischen Internetgiganten 170 Milliarden Euro. So gesehen hätte der Kurs von Rocket noch gehörig Luft nach oben.

    Die Erstnotiz soll am 1.10. erfolgen. Das begleitende Bankenkonsortium besteht aus Berenberg, JP Morgan, Morgan Stanley, Merrill Lynch, Citi und UBS. Der Börsengang ist der größte in Frankfurt seit 2007. Fazit: Wir empfehlen die Aktie zur Zeichnung, die Wachstumsstory fängt gerade erst an!




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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Wird Rocket Internet zur Kursrakete? Déjà-vu, der Neue Markt scheint wieder lebendig. Ungefähr 100 Millionen wird Rocket Internet in diesem Jahr umsetzen, der Verlust dürfte weit höher ausfallen. Aber das Geschäftsmodell ist ebenso genial wie simpel.