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Preise für Häuser und Wohnungen im Norden kräftig gestiegen
KIEL (dpa-AFX) - Der Immobilienkauf in Schleswig-Holsteins Städten und Vororten wird immer kostspieliger. Wer in Kiel-Düsternbrook ein Ein- oder Zwei-Familien-Haus haben möchte, muss im Schnitt 2700 Euro je Quadratmeter hinblättern. 2400 Euro sind es für eine Eigentumswohnung in Travemünde. Die Kaufpreise für bestehende Ein- und Zwei-Familien-Häusern stiegen in den vergangenen zwei Jahren im Durchschnitt um 13,2 Prozent und bei Eigentumswohnungen um 24,2 Prozent. Dies geht aus dem Immobilienmarktatlas hervor, den die Landesbausparkasse (LBS) am Dienstag für Städte und Gemeinden mit mehr als 20 000 Einwohnern vorstellte.
Der Studie zufolge schnellten die Preise binnen zwei Jahren teilweise um mehr als 30 oder gar 40 Prozent in die Höhe. Der Immobilienmarkt sei heftig in Bewegung geraten, die Preisdynamik hoch, sagte der Vorstandschef der LBS Schleswig-Holstein-Hamburg, Peter Magel. Besonders teuer sind Häuser und Wohnungen in Kiel-Düsternbrook, in der Lübecker Altstadt, in Ahrensburg, in Heikendorf bei Kiel, in Teilen Norderstedts, in Reinbek, Travemünde und Wedel. Weit weniger wird in Heide, Neumünster oder Rendsburg verlangt.
"Die Menschen ziehen in Regionen, in denen sie eine gute Infrastruktur sowie Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in erreichbarer Nähe finden", sagte LBS-Chef Magel. Das müssen nicht immer große Städte sein; wenn diese nicht weit weg sind - umso besser. Gerade Menschen ab 55 Jahren suchten zunehmend die Nähe einer urbanen Infrastruktur, die sie in den Vororten größerer Städte und in Kleinstädten finden. Er rechne in den großen Siedlungsgebieten mit weiter wachsenden Bevölkerungszahlen und steigenden Immobilienpreisen. Die niedrigen Zinsen trügen weiter dazu bei, dass Anleger Geld in Immobilien umschichteten. Es gebe auch Fälle, in denen Käufer die ganze Summe in bar zahlten. Die stark gestiegenen Preise deuteten darauf, dass es ein zu knappes Angebot an Wohnungen gibt.
"Insgesamt geht es kräftig nach oben", sagte Magel. Dennoch sei das Preisniveau im Norden noch nicht abgehoben, auch wenn es lokale Übertreibungen gebe. "Ich sehe derzeit überhaupt keine Anzeichen für irgendeine Blase", betonte der LBS-Chef./wsz/DP/stb