Von wegen tot
Juhu, das Investment-Banking lebt!
Von den Toten auferstanden, wie Phönix aus der Asche - Metaphern gibt es genug, die Nachricht bleibt die gleiche: Juhu, das Investment-Banking lebt. Aber was haben ausgerechnet die Schotten damit zu tun?
Totgesagte leben bekanntlich länger. Bestes Beispiel: Das Investment-Banking. Seit es hier für die Banken zuletzt nicht mehr allzu rund lief, mehrten sich an der Wall Street die Stimmen, die das Geschäftsfeld langfristig für tot erklären wollten. Umso größer ist nun die Freude bei den Banken über „das Comeback des Investment-Bankings“.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, gab es im September deutlich mehr Aktivität auf den Märkten als noch zu Beginn des Jahres. Damit dürften die Quartalsergebnisse der größten US-Banken erstmals seit mehr als einem Jahr nicht mehr von den Handelsgeschäften in Mitleidenschaft gezogen werden, heißt es.
FICC-Bereich erholt sich
Zuletzt geriet insbesondere der Handel mit Renten, Währungen und Rohstoffen doch erheblich ins Stocken. Neue Regulierungen zu Kapitalanforderungen und riskanten Positionen ließen die Einnahmen der globalen Investmentbanken im so genannten FICC-Bereich um 13 Prozent schrumpfen. Im dritten Quartal dürfte es nun erstmals wieder bergauf gehen, wenngleich die Aktivitäten noch immer erheblich geringer ausfallen als noch zu Zeiten vor der Finanzkrise. Laut „Wall Street Journal“ dürften sowohl die Citigroup, als auch Goldman Sachs, Morgen Stanley und Wells Fargo im dritten Quartal höhere Gewinne eingefahren haben.
Pimco und Schottland bescheren September-Hoch
Auslöser der Auferstehung des Investment-Bankings waren neben den positiven Nachrichten rund um die wiederbelebte US-Wirtschaft auch die jüngsten Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Was speziell den „September-Endspurt“ angeht, so dürfen sich die Banker wohl bei einem der erfolgreichsten Fondsmanager bedanken. Dem Bericht zufolge sorgten vor allem der Abgang des Star-Fondsmanagers Bill Gross von Pimco (wallstreet:online berichtete) sowie die Zitterpartie um eine mögliche Abspaltung Schottlands von Großbritannien für den kräftigen Aktivitätenanstieg zum Ende des dritten Quartals.