Goldreserven
Das Schweizer Gold-Referendum
Am 30. November stimmen die Schweizer über die Volksinitiative „Rettet unser Schweizer Gold“ ab…
Ein Kunde fragte kürzlich, ob er als Anleger über diese Volksabstimmung beunruhigt sein sollte, schreiben Adrian Ash und Steffen Grosshauser von BullionVault. Dies ist keine unbegründete Frage. Immerhin ließen sich Regierungen in der Vergangenheit schon einiges einfallen, um an die
Besitztümer ihrer Bürger zu kommen.
Denken Sie hierbei nur daran, wie im Jahr 1933 die Regierung der Vereinigten Staaten unter Franklin D. Roosevelt den privaten Goldbesitz verbot und den Umtausch des
Edelmetalls gegen Dollar erzwang.
Im Gegensatz dazu entscheidet in
der Schweiz jedoch die Bevölkerung darüber, wie die Regierung mit ihren Reserven verfahren soll. Und dank des Schweizer Petitionsrechts erhalten deren Bürger bereits Heroin auf
Rezept, wohingegen per Volksabstimmung der Neubau von Minaretten verboten wurde.
Bei der Abstimmung Ende November geht es um folgende Forderungen:
- Die Schweiz soll alle Goldreserven im Inland lagern
- Die Schweizer Nationalbank (SNB) darf kein weiteres Gold verkaufen
- Die SNB muss mindestens 20% ihrer Aktiven in Gold halten
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Nun, natürlich ist das einzig und allein die Entscheidung der Schweizer. Aber selbst wenn sich die Gold-Initiative durchsetzt, würde dies nicht die Rückkehr zum Goldstandard bedeuten.
Hier einige Informationen zur Sicherheit von in der Schweiz gelagertem Gold
Zum einen handelt es sich bei der Schweiz um eine sehr offene Volkswirtschaft. Ihr Finanzdienstleistungssektor trägt zu einem sehr großen Teil zu dem stattlichen Leistungsbilanzüberschuss bei und beschäftigt fast 6%
der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter. Zugegeben, das Bankensystem büßte in den letzten Jahren etwas seines guten Rufs ein. Und auch das hart-erkämpfte Bankgeheimnis wird wohl in absehbarer Zeit aufgehoben werden. Aber die Veredelung und Lagerung von physischem Gold wird auch weiterhin eine wichtige Branche darstellen.
Unseren Schätzungen nach lagerten Anleger weltweit zwischen 2009 und 2013 rund 1400 Tonnen Gold bei
privaten Schweizer Tresorbetreibern. Was die Lagerung von materiellen Vermögenswerten außerhalb des Bankensystems betrifft, so ist die Schweiz für viele nach wie vor die erste Wahl. So
bevorzugen beispielsweise auch 75% der BullionVault-Benutzer die Verwahrung Ihres Edelmetalls in der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Mir ist nicht bekannt, dass die Regierung eines anderen
Landes solch ein starkes Vertrauen genießt.