Daimler: Behält die Commerzbank Recht?

Um rund 700 Punkte legte der DAX seit dem Jahrestief in der Vorwoche zu. Auch wenn der Index noch keinen überkauften Zustand erreicht hat, erscheint eine kleine Verschnaufpause nur eine Frage der Zeit zu sein. Von kurzfristigen Gewinnmitnahmen könnten vor allem Werte betroffen sein, die in den vergangenen fünf Tagen überdurchschnittlich gut gelaufen sind. Dazu zählen die Aktien von Commerzbank, Adidas, Lufthansa, K+S sowie Fresenius Medical Care. Diese Papiere legten zuletzt um mehr als acht Prozent zu. Auch die jüngsten Nachrichten wirken wenig überzeugend.

Amazon überraschte mit einem herben Verlust, die Aktie sackte nachbörslich um mehr als zehn Prozent ab. Auch die eher vorsichtige Prognose für das wichtige Weihnachtsgeschäft stimmt nachdenklich. Zwar punktete Microsoft mit seiner Bilanz, dafür kassierte BASF die Prognose für das kommende Geschäftsjahr.

BASF seit Jahresbeginn

Bereits im dritten Quartal verdiente der Konzern wegen höherer Steuern etwas weniger als im Vorjahreszeitraum. Die ehrgeizigen Finanzziele für 2015 wird man wohl nicht erreichen, dass Ebitda soll im Bereich zwischen zehn bis zwölf Mrd. Euro liegen. Bisher peilten die Ludwigshafener ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 14 Mrd. Euro an.

Seit dem Jahres- und zugleich auch Rekordhoch im Juni büßten die Papiere bereits um rund 20 Prozent ein und sind inzwischen deutlich günstiger zu haben. Ein Großteil der schlechten Nachrichten dürfte daher eingepreist sein, dass Chance-Risiko-Verhältnis ist attraktiver. Wer auf eine schnelle Erholung setzen möchte, greift zu einem K.o.-Bull. Die WKN UZ1ARG bietet bei einem Basispreis von 62 Euro einen Hebel von 9,9. Das entsprechende Pendant für fallende Kurse finden Trader unter der WKN VZ6VFN (Hebel: 7,2).

Daimlers Stern glänzt wieder

Besser sind die Aussichten hingegen bei Daimler. Noch nie verkaufte der Autobauer so viele Fahrzeuge wie im dritten Quartal, besonders die neuen Modelle wie die S-Klasse führten zu einem kräftigen Gewinnsprung. Dank der starken Modellpalette dürften die Schwaben auch in 2015 auf der Erfolgsspur bleiben, sofern die Konjunktur ebenfalls freundlich bleibt.

Daimler seit Jahresbeginn

Analysten bewerten die Aussichten für die Aktie nach den Zahlen fast durchweg positiv. Von den großen Adressen gibt es seit Anfang Oktober keine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 74 Euro, gut 23 Prozent über dem aktuellen Niveau. Allerdings ist auch hier die Spanne recht groß. Während Morgan Stanley den fairen Wert mit 64 Euro angibt, taxiert die Commerzbank das Kursziel auf 80 Euro.