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Der deutsche Sparer stirbt aus
Der deutsche Sparer scheint langsam auszusterben. Zumindest zeigen dies die Auswertungen des „Vermögensbarometer 2014“. Diese Studie erstellt alljährlich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). „Noch sparen die Menschen in Deutschland“, sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon.
Laut dem Vermögensbarometer sehen sich 16 Prozent der Deutschen finanziell nicht in der Lage, aktiv Altersvorsorge zu betreiben. 2013 waren dies noch 14 Prozent, 2012 zwölf Prozent. Betroffen sind davon natürlich vor allem Geringverdiener, die weniger als 1000 Euro im Monat zur Verfügung haben. Hier gaben 52 Prozent an, nicht zu sparen. In der Einkommensgruppe zwischen 1000 bis 1500 Euro sind es 42 Prozent. Zum Vergleich: Auch bei Deutschen, die monatlich 2500 Euro oder mehr zur Verfügung haben, sind es immerhin noch 21 Prozent. Gerade bei der letzten Gruppe ist dies mehr als unverständlich. Ihnen droht im Alter der Absturz in die Hände des Staats.
Auch Peter Härtling, Präsident des Bundesverbands der Ruhestandsplaner Deutschland (BDRD), wundert sich darüber. Er weist darauf hin, dass heute viel Geld für immer neue Smartphones oder andere Konsumartikel vorhanden wäre, aber nicht einmal 25 Euro, um in einen Fondssparplan einzuzahlen.
Die Politik in England steuert schon dagegen. Dort wurde quasi das „Zwangssparen“ eingeführt. Um eine private Altersvorsorge aufzubauen, muss jeder aktuell zwei Prozent in einen individuell zu wählenden Pensionsplan einzahlen, der maximal 0,75 Prozent pro Jahr kosten darf. 2018 sollen es acht Prozent sein. Drei Prozent zahlt dann der Arbeitgeber, vier Prozent der Bürger und ein Prozent der Staat.
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