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    Korrekturgefahr  1551  0 Kommentare Ist die Wallstreet in ein paar Wochen fällig? - Seite 2



    Die Notenbanken erschweren die Markteinschätzung

    Normalerweise würde ich mich in einer solchen Marktsituation klar auf eine Korrektur in den USA einstellen. Wir leben allerdings nicht in normalen Zeiten: Denn schon seit fünf Jahren werden die amerikanischen Finanzmärkte durch die Quantitative-Easing-Politik regelrecht mit Geld überflutet. Das ist eine völlig neue Konstellation an den Börsen. Und wenn dem Markt über eine so lange Zeit kostenlos Liquidität zur Verfügung gestellt wird, dann ist es natürlich auch denkbar, dass die Rekordrallye aus den achtziger Jahren noch einmal deutlich in den Schatten gestellt wird.

    Die Emerging Markets stehen viel besser da

    An den Börsen der Emerging Markets ist die Situation allerdings völlig konträr. Denn diese befinden sich nicht im Rallye-Modus, sondern seit fast acht Jahren in einer ausgesprochen stark ausgeprägten Seitwärtsbewegung. Und der aktuelle Punktestand beim MSCI Emerging Markets Index ist auch nicht Ausdruck einer Überhitzung, sondern wurde seit Frühjahr 2007 schon mehr als 40 mal (!) erreicht.

    Anders als an der Wallstreet wäre es bei den Schwellenländer-Börsen also töricht, von einer überfälligen Korrektur zu sprechen. Und auch die niedrigen Bewertungen in den Emerging Markets sprechen kaum für eine größere Korrektur, sondern vielmehr für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung in den kommenden Jahren (Mehr zur Bewertungs-Situation in den Schwellenländern im Hinblick auf das Shiller-KGV – und zu den Schlüssen, die sich im historischen Vergleich daraus ziehen lassen - finden Sie in der aktuellen Ausgabe des EMERGING MARKETS TRADER).  

    Selbst für den chinesischen Markt rechne ich übrigens trotz aller Probleme im Bausektor mit keiner größeren Korrektur mehr. Der Hang Seng China Enterprise Index befindet sich aktuell stabil in einem achtjährigen Seitwärtstrend und ist mit einem KGV von 7,7 auf Basis der letzten vier Quartalsergebnisse so günstig bewertet wie fast noch nie zuvor. Nur in den Jahren 2001 und 2002 notierte der Index für eine längere Zeit auf einem vergleichbar niedrigen Niveau. Das war dann allerdings auch der Ausgangspunkt für eine Rallye um mehr als 900 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren!

    Mein Fazit: Die US-Börsen sind wegen der laufenden Notenbank-Politik schwer einzuschätzen, aber eine Fortsetzung der Rallye ist im Bereich des Möglichen. Für die Emerging-Markets-Börsen wiederum kann definitiv Entwarnung gegeben werden. Zwar folgen diese kurzfristig oft den Vorgaben von der Wallstreet. Im Gegensatz zu den USA sind die Schwellenländer-Börsen aber weder überhitzt noch teuer. Im Gegenteil: Über kurz oder lang ist hier ein positiver Ausbruch aus dem langjährigen Seitwärtstrend überfällig.

    Viel Erfolg bei der Geldanlage wünscht Ihnen
    Ihr
    Florian Schulz

    Chef-Redakteur Emerging-Markets-Trader
    www.emerging-markets-trader.de
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    Florian Schulz
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    Florian Schulz hat sich als Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets einen Namen gemacht. Als Chefredakteur des Emerging Markets Trader beleuchtet er die Entwicklungen und Chancen auf dem chinesischen und osteuropäischen Markt. Weitere Informationen: www.emerging-markets-trader.de.
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    Verfasst von 2Florian Schulz
    Korrekturgefahr Ist die Wallstreet in ein paar Wochen fällig? - Seite 2 Nach einer jahrelangen Rallye sind US-Aktien äußerst anspruchsvoll bewertet. Droht jetzt an der Wallstreet eine größere Korrektur? Und können sich die – deutlich günstiger bewerteten – Schwellenländer –Börsen einem solchen Abschwung entziehen?

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