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Brenntag verdient dank Europa und Nordamerika mehr - Aktie im Plus
MÜLHEIM/RUHR (dpa-AFX) - Der strikte Sparkurs zahlt sich für Brenntag aus: Der Chemikalienhändler hat im dritten Quartal mehr verdient als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um gut drei Prozent auf 189,1 Millionen Euro, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Mülheim an der Ruhr mitteilte. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn betrug 86,1 Millionen Euro. Das waren gut sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte das Management um Unternehmenschef Steven Holland.
An der Börse kam vor allem das gut an. Manche Anleger hatten mit einer Gewinnwarnung gerechnet. Die Aktie legte bis zum Mittag knapp 3,5 Prozent zu, nachdem sie sich im frühen Handel mit fast 42 Euro zeitweise auf den höchsten Stand seit Ende Juli verteuert hatte. Ein Börsianer sprach von einer "Erleichterungsrally", nachdem der Ausblick bestätigt worden sei und auch die Ergebnisse insgesamt sehr solide ausgefallen seien. Analyst Georg Remshagen von der Commerzbank sieht auch für 2015 schrittweise Verbesserungen durch steigendes Potenzial aus Zukäufen und positiven Währungsentwicklungen.
Positiv entwickelte sich auch der Umsatz im Zeitraum Juli bis Ende September. Die Erlöse kletterten um fast vier Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. "Die Wachstumsinitiativen, die wir in Europa und Nordamerika konsequent umgesetzt haben, zeigen ihre Wirkung", sagte Unternehmenschef Holland. Sie hätten trotz eines deutlichen Rückgangs in der Region Asien-Pazifik zu einem höheren operativen Ergebnis geführt. Hier macht Brenntag wie vielen anderen Unternehmen vor allem die wirtschaftliche Schwäche in Australien zu schaffen. In Europa spart Brenntag Kosten in allen Bereichen ein. In den USA baut das Unternehmen unter anderem das Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie aus.
Im Gesamtjahr peilt Brenntag weiterhin ein Ebitda zwischen 700 und 720 Millionen Euro an. Dabei rechnet das Unternehmen verschiedene Aufwendungen für gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen aus der Vergangenheit heraus. 2013 hatte dieser Wert bei 698,3 Millionen Euro gelegen. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass sich der Wechselkurs von US-Dollar und Euro bis zum Jahresende nicht wesentlich gegenüber dem Niveau der ersten neun Monate verändert./mne/men/stb