AKTIE IM FOKUS 2
Allianz mit Pfizer hievt Merck KGaA auf Rekordhoch
(neu: Schlusskurse, Warburg Research)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Merck KGaA strotzen derzeit nur so vor Gesundheit. Wie schon Ende vergangener Woche erreichten die Papiere auch am Montag ein Rekordhoch. Auslöser für den jüngsten Kurssprung war eine milliardenschwere strategische Zusammenarbeit mit dem US-Pharmagiganten Pfizer bei der Entwicklung und Vermarktung von Krebs-Antikörpern.
Zum Handelsschluss zogen die Merck-Titel an der Dax-Spitze um 3,20 Prozent auf 76,67 Euro an. Bei 77,99 Euro hatten die Anteilsscheine im Handelsverlauf den höchsten Stand ihrer Geschichte erreicht. Bereits Ende vergangener Woche hatten erfreuliche Quartalszahlen und positive Analystenkommentare die Aktien angetrieben.
PFIZER EIN FINANZSTARKER PARTNER
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Merck erhält im Zuge der Zusammenarbeit eine Vorabzahlung von 850 Millionen US-Dollar (680 Millionen Euro) sowie bei Erreichen bestimmter Etappenziele weitere Zahlungen in Höhe von bis zu 2 Milliarden Dollar. Ein Marktteilnehmer sprach von einer "höchst attraktiven Allianz" bei einem der am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoffkandidaten. Der Anti-PD-L1-Antikörper aus der Forschung von Merck ist zurzeit zur potenziellen Behandlung unterschiedlicher Tumor-Arten in der Entwicklung.
Auch Analysten fanden lobende Worte. Die Allianz mit den Amerikanern sei bedeutend für den Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern, schrieb Alistair Campbell von der Privatbank Berenberg. Denn im Bereich Immun-Onkologie hinkten die Deutschen den darin führenden Unternehmen bislang noch etwas hinterher. Campbell nannte die Firmen Roche , AstraZeneca , Bristol-Myers Squibb und die amerikanische Merck & Co . Um auf diesem Gebiet Fuß zu fassen, seien erhebliche Investitionen in eine ganze Reihe von klinischen Studien zu zahlreichen Krebsarten erforderlich, führte Campbell aus. Insofern sei es gut, dass Merck mit Pfizer einen finanzstarken Partner habe gewinnen können.
ALLIANZ VERLEIHT MERCK ERHEBLICHE GLAUBWÜRDIGKEIT
Odile Rundquist von der Baader Bank sprach ebenfalls von "sehr guten Nachrichten" für Merck. Die Allianz beschleunige die Entwicklungsarbeit der Darmstädter und verleihe ihr erhebliche Glaubwürdigkeit. Die Deutschen dürften von der Stärke und den Ressourcen von Pfizer profitieren, meinte auch Rundquist. Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research ergänzte, wegen der Teilung der Entwicklungskosten sei der Deal eindeutig wertsteigernd./la/he