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     1287  0 Kommentare Wehe, wenn die Barriere reißt – Teil 2

    Im ersten Teil unserer Bonuszertifikateanalyse haben wir gezeigt, wie Anleger Bonuszertifikate offensiv einsetzen können, quasi als Aktienalternative plus Teilabsicherung. Dabei spielt die Höhe der Bonusrendite keine Rolle, weil der Käufer einen Anstieg des Basiswerts erwartet. Davon soll profitiert werden und nicht von einer mageren Bonusrendite. Die Gewinne bei Kurssteigerungen sind nämlich unbegrenzt. Statt der Dividenden kaufen sich Anleger quasi eine Teilabsicherung ein – für den Fall, dass der Basiswert leicht verliert und die Barriere des Bonuszertifikats nicht verletzt wird. Dann gibt es als Trostpflaster wenigstens noch den Bonus und man erleidet keinen Verlust. Doch was passiert, wenn die Barriere doch reißt? – Teil 2 der Bonuszertifikateanalyse.

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    Dann entspricht der Preis des Bonuszertifikats am Laufzeitende immer dem dann gültigen Kurs des Basiswerts, zum Beispiel dem Aktienkurs. Hierfür muss die Barriere nur einmal erreicht oder unterschritten werden. Während der Laufzeit sieht es anders aus. Dann liegt der Wert des Zertifikats unter dem aktuellen Aktienkurs und der Abschlag entspricht der während der Laufzeit noch zu erwartenden (diskontierten) Dividende. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Indem der Zertifikate-Anleger auf die Dividenden verzichtet, nutzt der Emittent die zu erwartende Ausschüttung, um den Bonusmechanismus zu finanzieren. Dieser Betrag ist somit vorab verbraucht. Und wenn der hierfür erworbene Bonusmechanismus wertlos wird, kann er dem Bonuszertifikat keine Wertsteigerung mehr bieten.

    Erst verlangsamt, dann beschleunigt abwärts

    Anleger sollten auch auf das Verhalten bei einer zunehmend drohenden Barrierenverletzung achten. Wenn die Aktie der Münchener Rück zum Beispiel nachgibt, verliert das im ersten Teil betrachtete Bonuszertifikat auch an Wert. Es wird aber im ersten Moment teurer als die Aktie, weil nun eine wachsende Bonusrendite bis zum Bonusbetrag entsteht. Mit einer weiteren Annäherung des Basiswertkurses an die Barriere steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit des Barrierenbruchs an und der gefährdete Bonus-Mechanismus verliert entsprechend an Wert. Bei akuter Gefahr für die Barriere sinkt der Zertifikatspreis sogar schon unter den Aktienkurs. Im Vergleich zum Aktieninvestor erlebt der Bonus-Anleger also zunächst etwas gebremste Verluste, gerät im fortschreitenden Abwärtstrend aber immer stärker in den Abschwung.

    Vorher die Reißleine ziehen

    Wer sein Bonuszertifikat in jedem Fall bis zum Ende der Laufzeit halten möchte, von der Behauptung der Barriere überzeugt ist und selbst nach einer Barrierenverletzung in der Erwartung einer Erholung an seinem Investment festhalten möchte, muss sich über das Verhalten des Zertifikats während der Laufzeit weniger Gedanken machen. Anleger, die aktiver agieren, und ein Zertifikat ohne Bonus-Mechanismus voraussichtlich nicht weiter halten werden, sollten jedoch im Verlustfall eine genaue Abwägung zwischen Chancen und Risiken machen. Grundlegend sollte man vermeiden, überhaupt an einem Barrierenbruch teilzunehmen. So kann es durchaus sinnvoll sein, bereits auszusteigen, bevor die Barriere in akute Gefahr gerät und das Zertifikat in den Strudel beschleunigter Verluste gezogen wird.

    Vorsicht vor hohen Aufgeldern

    Daimler2411

    Daimler, 1 Jahr

    Im Zusammenhang mit unterschrittenen Barrieren und hinfälligen Bonus-Mechanismen ist speziell das Aufgeld zu beachten. Entgegen unserem Beispiel auf die Münchener Rück bieten Bonuszertifikate mitunter hohe Bonusbeträge und damit attraktive Bonusrenditen, während der Basiswert in gebührendem Abstand zur Barriere notiert. Das klingt zunächst sehr attraktiv. In der Regel wird ein solches Zertifikat aber weitaus teurer als die zugrunde liegende Aktie sein (unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses).

    So ist es auch zum Beispiel beim Bonus-Papier mit der WKN PA6024 auf Daimler. Das Zertifikat kostet rund 80 Euro, während Daimler bei 65,60 Euro notiert. Satte 22,3 Prozent beträgt also das Aufgeld. Währenddessen liegt die Barriere mit 45 Euro in einem komfortablen Abstand von 31,2 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs. Und in rund einem Jahr, am 18.09.2015, wird eine Rückzahlung mindestens in Höhe des Bonusbetrags von 84,00 Euro festgestellt, wenn die Barriere bis dahin unverletzt geblieben ist. Die in Aussicht stehende Bonusrendite beträgt folglich fünf Prozent bzw. 6,2 Prozent per anno. Sollte es hier aber doch zu einer Barrierenverletzung kommen, sind nicht nur hohe Kursverluste zu beklagen, auch das hohe Aufgeld ist verloren. Das Zertifikat sinkt ungefähr im Umfang der Dividende (Markterwartung 2,38 Euro je Aktie im April 2015) unter den Aktienkurs. Das Verlustrisiko ist im vorliegenden Fall also höher als bei der Aktie selbst. Daher sollten vorsichtige Anleger nur Bonuszertifikate einsetzen, die ein geringes oder gar kein Aufgeld besitzen.





    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Wehe, wenn die Barriere reißt – Teil 2 Im ersten Teil unserer Bonuszertifikateanalyse haben wir gezeigt, wie Anleger Bonuszertifikate offensiv einsetzen können, quasi als Aktienalternative plus Teilabsicherung. Dabei spielt die Höhe der Bonusrendite keine Rolle, weil der Käufer einen …

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