ROUNDUP/Kreise
Bayer erwägt Verkauf seiner Diabetes-Sparte
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Leverkusener Bayer -Konzern erwägt Kreisen zufolge den Verkauf seiner Diabetes-Sparte. Der Chemie- und Pharmakonzern könne dadurch ein bis zwei Milliarden Euro einnehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Investmentfirmen wie Cinven, EQT und Triton Advisers könnten demnach zu den Bietern gehören. Ein Bayer-Sprecher wollte sich am Dienstag nicht dazu äußern.
An der Börse kam ein möglicher Verkauf gut an. Bayer-Aktien legten am Vormittag gut ein Prozent zu. Eine Veräußerung der Sparte wäre positiv, schrieb Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank in einer Studie. Der kursierende mögliche Verkaufspreis von einer bis zwei Milliarden Euro erscheine auf den ersten Blick angemessen. Spekulationen um einen Verkauf der Diabetes-Sparte gab es bereits vor zwei Jahren.
Bayer bekommt im Geschäft mit Blutzuckermessgeräten für Diabetiker zunehmenden Wettbewerbs- und Preisdruck in den USA und Deutschland zu spüren. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs sank der Umsatz der mit Abstand größten Gerätereihe Contour um mehr als zehn Prozent. Im vergangenen Jahr hatten die Leverkusener mit der Marke Contour 722 Millionen Euro umgesetzt.
Der deutsche Konzern sei zudem an der vom US-Pharmakonzern Pfizer abgespaltenen Tiergesundheitssparte Zoetis interessiert, schreibt Bloomberg weiter. Zoetis setzte 2013 knapp 4,6 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd Euro) um und ist an der Börse mit rund 22 Milliarden Dollar bewertet. Bayer sehe sich dabei aber nicht unter Zeitdruck, da noch kein Verkaufsprozess gestartet sei. Auch dazu wollte sich der Bayer-Sprecher nicht äußern./mne/mmb/stb