ROUNDUP 2
Telekom spricht mit kauffreudiger BT über britische Mobilfunk-Tochter
(neu: Mehr Hintergrund und aktueller Kurs.)
LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom lotet erneut eine Trennung von ihrem Mobilfunkgeschäft in Großbritannien aus. Der deutsche Konzern und das französische Unternehmen Orange verhandeln derzeit mit der BT Group über verschiedene Optionen für die Zukunft der Gemeinschaftsfirma Everything Everywhere (EE), wie die Telekom und Orange am Mittwoch in London mitteilten.
Bereits am Montag hatte BT bekanntgegeben, das eigene Mobilfunkgeschäft ausbauen zu wollen und dabei auch Zukäufe im Auge zu haben. Der Konzern sei von deshalb von zwei Unternehmen angesprochen worden. Eine Partei sei der spanische Telekomkonzern Telefonica mit seiner Tochter O2, der zweite Anbieter blieb ungenannt. In Berichten war bereits am Montag davon die Rede, dass es sich bei dem zweiten Kaufobjekt um EE handele.
In der Mitteilung von Telekom und Orange hieß es nun, dass die Gespräche mit BT in einem sehr frühen Stadium seien. Weitere Details nannten die Konzerne nicht. Die Deutsche Telekom zählt das Joint-Venture EE nicht mehr zum operativen Geschäft, sondern weist es seit Anfang 2014 im Geschäftsbericht unter Finanzen aus.
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Die Deutsche Telekom hatte 1999 in Großbritannien mit der Übernahme von One2One zu einem Preis von umgerechnet rund 10 Milliarden Euro ihre erste große Auslandsakquisition getätigt. Später wurde der Anbieter in T-Mobile UK umbenannt, blieb aber die Nummer vier Landes. Im Jahr 2010 wurden die Mobilfunkaktivitäten mit dem französischen Anbieter in einem Gemeinschaftsunternehmen gebündelt, das wenig später unter dem Namen EE an den Start ging.
Der Bonner Konzern und die Franzosen prüfen immer wieder Optionen für die Sparte. Mitte Oktober hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass ein Börsengang die wahrscheinlichste Möglichkeit für einen Ausstieg sei. BT hingegen versucht, seine Produktpalette mit Mobilfunkangeboten abzurunden. 2001 hatte BT die Sparte abgespalten, um anderweitig zuzukaufen. Die spanische Telefonica hatte dann 2005 für fast 18 Milliarden Pfund zugeschlagen.
Am Aktienmarkt kam die Nachricht gut an. Das Papier der Deutschen Telekom legte bis rund ein Prozent zu. Die T-Aktie befindet sich seit Wochen im Höhenflug. Seit Mitte Oktober stieg das Papier um rund ein Drittel und ist so teuer wie seit Anfang 2008 nicht mehr./zb/ls/men/zb