Evotec und Nordex – wenn nicht jetzt, wann dann?

Noch wäre es sicherlich zu früh, bei Energieaktien wieder voll einzusteigen. Doch nach den kräftigen Verlusten in den vergangenen Wochen locken die Papiere wieder mit Schnäppchenpreisen. Zwar ist der Abwärtstrend beim Ölpreis unverändert intakt, eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau aber durchaus denkbar. Die Aktien von Chevron und Exxon Mobil legten am Dienstag bereits kräftig zu und hievten den Dow Jones auf ein frisches Rekordhoch. Wer etwas mehr Risiko spielen möchte, sollte sich Continental Resources anschauen.Wir haben die Aktie im Chart-Webinar besprochen. Unter dem Strich sind die Aussichten für den DAX somit recht gut. Für neue Rekordhochs ist der Index aber zwingend auf Schützenhilfe durch die EZB am Donnerstag sowie die richtungsweisenden US-Daten am Freitag angewiesen.

Gute Aussichten

Kräftige Gewinne bei den zuletzt schwer gebeutelten Energieaktien wie Exxon Mobil und Chevron ließen den Dow Jones am Dienstag auf ein frisches Rekordhoch steigen. Entsprechend gut sind auch die Vorgaben für den DAX, heute dürfte der nächste Anlauf in Richtung Rekordhoch erfolgen. Besonders die drei Autowerte könnten nach guten Absatzzahlen vom amerikanischen Fahrzeugmarkt auf der Überholspur zu finden sein. Bei der Lufthansa sind erfreuliche Nachrichten hingegen vorerst Mangelware. Nach dem Streik ist vor dem nächsten Streik, bereits am Donnerstag werden wohl einige Flugzeuge erneut am Boden bleiben.

Evotec mit Millionen-Deal

Evotec seit Jahresbeginn

Einen richtigen Befreiungsschlag zeigt hingegen Evotec. Das Biotech-Unternehmen verhandelt mit Sanofi über eine strategische Allianz für die nächsten 5 Jahre. Sollte der Vertrag zustande kommen, fließen aus der Kooperation garantierte Zahlungen von mindestens 250 Mio. Euro an Evotec oder 50 Mio. Euro pro Jahr.

Zur Einordnung: Im vergangenen Jahr gingen bei den Hamburgern Umsätze von 47 Mio. Euro durch die Bücher. Zudem locken Meilensteinzahlungen und Beteiligungen an den Umsätzen, wenn die Medikamente auf den Markt kommen. Beide Unternehmen wollen besonders auf dem Bereich der Krebsforschung zusammenarbeiten. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 könnten die Hamburger den Deal abschließen.

Im frühen Handel springt die Aktie um gut 15 Prozent nach oben auf 3,66 Euro. Hier liegt auch die Oberkante einer Abwärtslücke, die Anfang September gerissen wurde. Zugleich erobert der Wert den bisherigen Widerstand bei rund 3,30 Euro zurück. Unter dem Strich hat sich die charttechnische Lage wesentlich verbessert, klare Kaufsignale liegen aber noch nicht vor. In den vergangenen Monaten wurden besonders um 4 Euro sehr viele Transaktionen abgewickelt. Hier sowie am Juli-Hoch um 4,30 Euro und dem Jahreshoch bei 4,50 Euro lauern weitere Hürden, die eine Rally ausbremsen könnten.

Nordex setzt sich durch

Nordex seit Jahresbeginn

Neuigkeiten gibt es zudem von Nordex. Die Hamburger waren erneut in der Türkei erfolgreich und liefern im Sommer 2015 neun Anlagen vom Typ N117/2400 in den Südwesten des Landes. Zudem wurde ein Premium-Servicevertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren vereinbart. Der Turbinentyp ist speziell für schwache Windgeschwindigkeiten ausgelegt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Inzwischen hat Nordex in der Türkei einen festen Kundenstamm.

Die Aktie nimmt sich derzeit eine verdiente Atempause, seit dem Tief von Mitte Oktober kletterte der Kurs in der Spitze um rund 55 Prozent. Zwei Chartmarken sind von übergeordneter Bedeutung: Auf der Unterseite sollte der TecWert nicht mehr unter 14,80 / 15 Euro zurückfallen. Richtung Norden gilt es das Jahreshoch um 17 Euro (kleines Doppel-Top) zu beachten. Sobald diese Marke fällt, dürfte der nächste Impuls einsetzen. Wer verstärkt mit Hebelprodukten einsteigen möchte und zugleich Gebühren sparen will, sollte auf unsere No-Fee-Liste achten. Weitere frische Ideen auf den DAX und Einzelwerte gibt es täglich in der ISIN-Liste.