Banken steigern Kreditvergabe im Ausland weiter
BASEL (dpa-AFX) - Die Flaute im internationalen Bankgeschäft hat sich vorerst gelegt. Von April bis Juni vergaben die Institute das zweite Quartal nacheinander wieder mehr Kredite im Ausland, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Sonntag in Basel mitteilte. Verglichen mit dem ersten Quartal sei die grenzüberschreitende Kreditvergabe um rund 400 Milliarden auf 30 Billionen US-Dollar gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum legte sie um 1,2 Prozent zu. Allerdings ist das Volumen der Bankkredite weiter niedriger als der Umfang von Anleihen.
Es war der erste Anstieg auf Jahressicht seit Ende 2011. Von Anfang 2012 bis Ende 2013 war die grenzüberschreitende Kreditvergabe schrittweise um 2,4 Billionen US-Dollar zurückgegangen. Die BIZ erkennt in den aktuellen Daten einen leicht wachsenden Risikoappetit bei den Banken.
Vor allem China lockte den Statistiken der "Zentralbank der Zentralbanken" zufolge zahlreiche Investoren aus der Bankbranche an. Damit scheint der Schock über die Ankündigung der US-Notenbank Fed von Mitte 2013 überstanden, allmählich aus der ultralockeren Geldpolitik auszusteigen. Rückgänge gab es dagegen in Osteuropa - in Russland, der Ukraine und Ungarn vergaben die Institute weniger Kredite.
Dagegen vertrauten sich Banken auch untereinander wieder mehr Geld an - der Interbankenhandel legte wieder zu. Mit einem Volumen von 17,7 Billionen gegenseitiger Forderung liegt er aber immer noch 22 Prozent unter dem Niveau vor der Finanzkrise 2008. Danach war der Interbankenmarkt wegen massivem Misstrauen der Institute untereinander eingebrochen./enl/zb/jha/