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     1393  0 Kommentare Deutsche mögen keine Beratungsprotokolle

    Mehrheit der Deutschen sieht keinen Nutzen durch Beratungsprotokolle. Aber: Qualität der Bankberatung soll zugenommen haben.

    Im Januar 2010 wurden die Protokolle für die Bankberatung eingeführt. Sechs von zehn Deutschen  sehen in ihnen kein geeignetes Instrument zur Verbesserung der Beratung. Das geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Cofinpro hervor, für die 1.000 Bundesbürger befragt wurden. 36 Prozent lesen sich die Protokolle demnach nicht einmal durch. Für fast die Hälfte (47 Prozent) ein Dorn im Auge: Bankberater hätten durch die Protokollierungspflicht zu wenig Zeit für eigentliche Beratung. Besonders die jüngeren Kunden im Alter von 18 bis 34 Jahre bemängeln diesen Umstand (56 Prozent). Dass die Protokolle nicht den gewünschten Nutzen mit sich bringen, werde daran deutlich, dass die Berater zu wenig über die persönliche Finanzsituation ihrer Kunden wüssten, um eine wirklich passgenaue Geldanlage zu empfehlen. Doch genau diese Informationen sollen eigentlich über das Protokoll eingeholt werden.

    „Der Gesetzgeber sollte Ernst machen und das bürokratische Beratungsprotokoll entrümpeln“, fordert Shirin Sommer, Consultant bei Cofinpro. „Es spricht für sich, dass mehr als jeder zweite 18- bis 34-Jährige und immerhin noch jeder vierte über 55-Jährige das Protokoll komplett ignorieren.“ Transparenz und Verständnis beim Verbraucher würden auf diesem Wege nicht erreicht.

    Dass die Dokumentationsanforderungen auch auf den Immobilien-Kreditbereich ausgeweitet werden sollen, werde nach Ansicht von 58 Prozent der Befragten nicht zu einer besseren Beratung beim Haus- oder Wohnungskauf führen. Die entsprechende europäische Wohnimmobilienkreditrichtlinie muss bis spätestens März 2016 in deutsches Recht umgesetzt werden. Neben einem Produktinformationsblatt beinhaltet sie auch die Pflicht der Beratungsdokumentation. „Der Gesetzgeber sollte bei der Ausgestaltung des Gesetzes darauf achten, dass dabei nicht eine ähnliche Überregulierung stattfindet. Es gilt, mit Augenmaß zu handeln“, rät Sommer. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich Banken aus diesem Segment zurückziehen.

    Die Studie bescheinigt jedoch auch Zufriedenheit unter den Kunden: 46 Prozent der Befragten geben an, dass die Qualität der Bankberatung gestiegen sei. Im Vorjahr waren es noch 41 Prozent. Auffällig dabei: Je jünger die Befragten, desto größer die Zufriedenheit

    (PD)





    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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