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     689  0 Kommentare So bestimmen Sie ihren Typ!

    Kennen Sie das Gefühl, derzeit am Aktienmarkt immer einen Schritt zu spät zu sein? Sofern Sie diese Frage mit Ja beantworten kann ich Sie beruhigen, Sie sind nicht allein. Zwei Schritte vor, einen zurück und in der nächsten Woche das ganze Spiel in umgekehrter Reihenfolge – ein echter Trend ist nicht zu erkennen. Ein Blick auf den deutschen Leitindex bestätigt diesen Eindruck. Bei rund 9500 Punkten eröffnete der Dax das vergangene Jahr und beendete ihn knapp 250 Punkte höher. Eine klassische Seitwärtsphase unter hoher Volatilität, die nicht nur bei Privatanlegern für Frust sorgt.

    Gesunde Selbsteinschätzung

    Ein Kardinalfehler im Aktienhandel ist ein fehlender Plan. Was möchte ich erreichen, wie viel Zeit bin ich bereit zu investieren, wie steht es um meine Fähigkeiten? Ich möchte Ihnen heute einen Vorschlag unterbreiten, wie Sie die unterschiedlichen Zeitansätze des Aktienhandels bewerten können. Es geht mir dabei nicht darum, Sie zum aktiven Handel aufzurufen. Im Gegenteil, ohne entsprechende Kenntnisse und eine umfassende Ausbildung würde ich sogar davon abraten. Aber wenn Sie gelegentlich eine Aktie kaufen, sei es, weil Sie eine Empfehlung in einer Zeitschrift gelesen haben oder weil Ihr Nachbar einen brandheißen Tipp auf Lager hatte, dann sind Sie per Definition ein Aktienhändler. Es ist also an der Zeit nachzudenken, auf welcher Zeitebene Sie sich bewegen wollen.

    Daytrader

    Je kürzer der Zeitansatz, desto höher die Rendite. Ein Daytrader eröffnet und schließt mehrmals täglich Positionen und setzt dabei zum Teil Summen ein, die über seiner Depoteinlage liegen. Er handelt also auf Kredit und muss zwangsläufig eine höhere Performance erreichen, als ein Aktienanleger, der monatlich etwas Geld für seine Altersvorsorge investiert. Dazu ist er gezwungen, denn in aller Regel leben Daytrader vom Aktienhandel und spüren einen dementsprechenden Erfolgsdruck. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber mir sind keine Teilzeit-Daytrader bekannt. Es mag etliche erfolgsversprechende Strategien geben, aber ihnen allen ist gemein, dass der Händler sich permanent mit dem Geschehen an den Märkten befassen muss und über einen umfangreichen Erfahrungsschatz verfügt. Fazit: Ohne Ausbildung und erheblichen zeitlichen Aufwand - praktisch keine Erfolgschancen!

    Positionstrader

    Die Haltedauer der Positionen beträgt wenige Tage bis hin zu einigen Monaten. Häufig auch Swing-Trader genannt, sucht diese Spezies bevorzugt nach Trendbewegungen und versucht von Ihnen zu profitieren. Dieser Ansatz lässt sich auch nebenberuflich verwirklichen, denn in aller Regel werden die Positionen an vorher definierten Kursmarken eröffnet und geschlossen bzw. der Stopp-Loss nachgezogen. Es versteht sich von selbst, dass die Grundlagen des Money- und Positionsmanagements sitzen müssen, aber einige der bekanntesten Trading-Legenden haben sich Zeit ihres Lebens diesem Ansatz verschrieben und damit große Erfolge verbuchen können. Fazit: Auch für berufstätige Privatanleger möglich, sofern Sie sich intensiv mit der Materie beschäftigen.

    Langfristiger Investor

    Positionen werden ggfs. über Jahre gehalten. Häufig steht die Fundamentalanalyse im Vordergrund und der Fokus richtet sich oft auf solide Blue-Chips mit einem stabilen Geschäftsmodell und einer konstanten Dividendenentwicklung. Die Käufe erfolgen nicht spontan, sondern in gleichen Beträgen und regelmäßig wiederkehrend (Aktiensparen). Nicht schnelle Gewinne, sondern ein langfristiger Vermögensaufbau stehen im Vordergrund. Fazit: Empfehlenswert für jedermann.

    Bevor Sie aktiv ins Geschehen eingreifen, denken Sie über Ihren Platz in der Börsenlandschaft nach. Eine ständige Durchmischung Ihrer Zeitansätze ist kontraproduktiv!

    Ihr Sebastian Hell

    Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)! Weitere Artikel von Sebastian Hell finden Sie auch unter www.qtrade.de/tradingblog!

     

     




    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
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