Ölpreise praktisch unverändert - Opec-Warnung verhallt
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag etwas zugelegt. Händler konnten keine größeren Impulse erkennen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete gegen Mittag 48,35 US-Dollar und damit 19 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erhöhte sich um 13 Cent auf 45,28 Dollar.
"Am Ölmarkt scheint hinsichtlich der Preisentwicklung Ruhe eingekehrt zu sein", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Eine Warnung des Ölkartells Opec vor stark steigenden Preisen blieb ohne nachhaltige Auswirkungen. Opec-Generalsekretär Abdalla El-Badri hatte am Montag davor gewarnt, dass der Verfall der Ölpreise zu einem Einbruch der Investitionen in Produktionsanlagen führen könnte. Dies hätte auf längere Sicht eine Verringerung des Ölangebots und steigende Preise zur Folge. Badri hatte während einer Rede in London einen möglichen Preisanstieg auf bis zu 200 Dollar je Barrel ins Spiel gebracht.
Die Commerzbank-Experten widersprachen aber vehement der Einschätzung des Opec-Generalsekretärs. Ein Anstieg der Ölpreise auf mittelfristig 200 Dollar "erachten wir als extrem unwahrscheinlich". Die Commerzbank-Fachleute sehen vielmehr beträchtliche Überkapazitäten bei der Ölförderung, die einem derart starken Preisanstieg entgegenstehen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging hingegen zuletzt zurück. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Montag bei 42,90 US-Dollar gelegen habe. Das waren 79 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/fr