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Griechische Aktien bleiben riskant
Zwei Tage nach der Wahl steht der Athex Composite Share Price Index, Griechenlands wichtigster Aktienindex, bei etwa 780 Punkten. Als wir den Athex vor knapp drei Jahren in der PLATOW Börse vom 15. Februar 2012 letztmals unter die Lupe nahmen, notierte er – Sie erraten es – ebenfalls ungefähr bei 780 Zählern. Außer Spesen nichts gewesen!
Zum Vergleich: Der DAX hat seither fast 4000 Punkte hinzugewonnen, selbst in seiner um Dividenden bereinigten Variante notiert er heute 44% höher. Das PLATOW-Depot hat satte 96% an Wert zugelegt. Unser damaliger Rat, mit griechischen Aktien besser nicht zu zocken, erwies sich als goldrichtig, zumal es vor rentablen Alternativen nur so wimmelte. Richtig auffällig ging die Schere zwischen Athex und DAX ab Oktober auf. Am Rentenmarkt ist das Bild ähnlich: In den vergangenen vier Monaten trudelten die griechischen Anleihekurse abwärts, während Bundesanleihen auf Rekordfahrt blieben.
Leider steht zu befürchten, dass sich an der griechischen Malaise so schnell nichts ändern wird. Die linksgerichtete Syriza hat die Wahl klar gewonnen, auch wenn es zur absoluten Mehrheit knapp nicht reichte. Deren Spitzenkandidat Alexis Tsipras war mit dem Versprechen angetreten, den Reformkurs zu lockern und das „Spardiktat“ zu brechen, vielleicht sogar einen Schuldenerlass durchzusetzen.
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Egal, ob er damit Erfolg haben oder in Brüssel auf Granit beißen wird – das Grundproblem, dass die griechische Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig ist, bleibt vorerst ungelöst. Die Reformbereitschaft
würde durch Zugeständnisse aus Brüssel sogar unterminiert. Solange die griechische Wirtschaft indes schrumpft, werden es die in Hellas ansässigen Aktiengesellschaften schwer haben, vernünftige
Erträge zu generieren. So deutet denn auch im Chart des Athex Composite nichts auf eine baldige Bodenbildung hin. Griechische Aktien bleiben hochriskant!