Im Fokus: Daimler
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Der Automobilhersteller Daimler meldet bereits für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2014 Rekorde. Viele Experten gehen davon aus, dass der Stuttgarter Automobilbauer auch im Schlussquartal auf der Erfolgsspur geblieben ist.
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Bei Daimler wird nicht
gekleckert, sondern geklotzt. Neustes Beispiel: Zur besten Werbezeit des Jahres, dem amerikanischen Superbowl am kommenden Wochenende, rast der neue Sportwagen AMG GT weltweit bei Milliarden von
Zuschauern über die Bildschirme. Ab Frühjahr diesen Jahres soll der rund 115.000 Euro teure Sportwagen in den Autosalons stehen und dem Porsche 911 Konkurrenz machen. Damit nicht genug: Es werden
2015 acht weitere Modelle aus den Daimler-Werken rollen. Konzernchef Dieter Zetsche gibt also weiter kräftig Gas. Schließlich formulierte er 2012 das Ziel, bis 2020 wieder Platz eins der
Premiumhersteller zu erreichen und bis dahin also BMW und Audi zu überholen.
Kommende Woche werden die Stuttgarter Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorliegen. Die Analysten von
Kepler Cheuvreux rechnen mit Rekordergebnissen. Schließlich fuhren 2014 über 1,65 Mio. Fahrzeuge vom Band – ein Plus von 12,9 Prozent. Besonders auf die margenstarken Modelle der C- und S-Klasse
sowie SUVs fuhren die Kunden ab. Noch gibt es für BMW keinen Grund zur Sorge um den Platz an der Sonne. Die Bayern verkauften 2014 über 2,1 Mio. Fahrzeuge. Dennoch wird den Münchnern nicht
entgangen sein, dass Daimler 2014 deutlich stärker gewachsen ist als BMW - vor allem in USA und China. „Wir sind nun die am schnellsten wachsende Premiummarke,“ erklärte Zetsche kürzlich gegenüber
dem Wall Street Journal. Sein Fokus: China. "Je mehr wir in China aufholen können, desto schneller werden wir die Nummer eins", betonte Zetsche. Auf der Automesse in Detroit am Jahresanfang hielt
sich Zetsche mit Prognosen für 2015 noch zurück. Gut möglich, dass er kommende Woche ein paar Details verrät.
Trotz der Rekordfahrt und der zuletzt positiven Aktienkursentwicklung gibt es Risikofaktoren. Europa ist weiterhin ein wichtiger Absatzmarkt.
Schleppende Absätze könnten die Aktie unter Druck setzen. Dies gilt auch für China. Ein nachlassendes Wirtschaftswachstum und/oder neue Regularien könnten das Wachstum von Daimler in China wieder
bremsen.