Krebs-Chemikalie in NRW-Flüssen
Giftiges PCB der RAG im Flusswasser - Keine Entwarnung sagen Umweltorganisationen
Die Belastung von Flüssen in NRW mit der krebserregenden Chemikalie PCB aus Bergwerken war in der Vergangenheit weitaus höher, als der Kohlekonzern RAG öffentlich einräumen will. Nach Informationen des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“, wurden PCB aus Hydraulikölen der Bergwerke bei Sonderuntersuchungen der Wasserämter an zahlreichen Stellen gefunden, an denen die RAG ihre Grubenwässer in Flüsse einleitet. Besonders betroffen waren Flüsse wie die Emscher und die Ruhr. Bei beiden Flüssen war die Gesamtbelastungen mit PCB teilweise so hoch, dass die EU-Qualitätsziele für Gewässer verfehlt wurden.
Gefahren für Mensch und Tier
Die Situation in einigen kleineren Bächen und Zuläufen war teilweise so dramatisch, dass Ordnungsbehörden eingreifen mussten, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen, schreibt der „Spiegel“ unter Berufung auf Messprotokolle und Analysen. Mancherorts waren die Belastungen in dem Jahr 2004 bis zu 80-mal höher als der zulässige Grenzwert. Auf Anordnung der Behörden musste die RAG damals die Giftquellen aufspüren und kontaminiertes Grubenwasser in alte Schächte umleiten.
Keine Entwarnung
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Die RAG und ihre Aufsichtsbehörde verweisen darauf, dass die PCB-Konzentrationen in den vergangenen Jahren in den Flüssen zurückgegangen seien. Umweltexperten erklären das mit dem Fakt, dass das
krebserregende Gift unter Tage durch die neue Wasserhaltung mit Millionen Kubikmetern Wasser verdünnt wird. Die Gesamtmenge ausgespülter Gifte könnte, so befürchten laut „Spiegel“
Umweltorganisationen, durch das steigende Grubenwasser sogar noch ansteigen.