Frage der Liquidität
Kassensturz bei Lufthansa - Sorge um Bezahlung bestellter Flugzeuge
Die Lufthansa-Führung erhöht trotz des jüngsten Streiks ihrer Piloten den Druck auf die Belegschaft – mit dem Ziel, ihr weitere Zugeständnisse abzuringen. Erst vor gut einer Woche hatte der Vorstand der Kranich-Airline in einem Brandbrief an die Beschäftigten gewarnt, dass ohne zusätzliche Sparmaßnahmen die Gewinne der Airline einzubrechen drohen, berichtet das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Finanzchefin Simone Menne legt aktuell in der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ noch einen Scheit drauf und lässt tief in die Kassenlage der Fluglinie blicken: Allein durch Zusatzbelastungen wie sinkende Ticketpreise und steigende Gebühren „schmelzen uns jedes Jahr 700 Millionen Euro weg“, warnt die Managerin laut "Spiegel". Die Summe müsse erst einmal erwirtschaftet werden.
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Selbst wenn das gelänge, zitiert das Magazin die Finanzchefin, sei die Lufthansa „immer noch nicht liquide genug, um die bereits bestellten Flugzeuge zu bezahlen“. Allein dafür müssten in der kommenden Dekade jedes Jahr über zwei Milliarden Euro ausgegeben werden, rechnet sie vor. Auf Pump wollen Menne und ihre Vorstandskollegen die neuen Jets nicht kaufen. „Schulden bleiben Schulden“, argumentiert sie, „auch bei niedrigen Zinsen.“ Außerdem müsse man das Geld ja auch irgendwann zurückzahlen.