Strategiediskussion
Deutsche Bank prüft Ausstieg aus chinesischer Bank
Insider gehen davon aus, dass die Deutsche Bank einen Verkauf ihrer Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank intensiv prüfen wird. Derzeit hält die Bank knapp 20 Prozent an dem Filialinstitut. Co-Chef Anshu Jain habe den Sinn der Beteiligung intern bereits mehrfach angezweifelt, heißt es nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ in Kreisen des Aufsichtsrats.
„Die Hua Xia Bank bindet viel Kapital und hat nur mäßige Perspektiven“, hieß es in den Kreisen weiter. Der Anteil der Deutschen Bank an dem börsennotierten chinesischen Kreditinstitut ist derzeit umgerechnet rund 1,6 Milliarden Euro wert. Allerdings hat Privatkundenvorstand Rainer Neske die Beteiligung stets vehement verteidigt, schreibt das Blatt. Nachdem sich die Kurse chinesischer Bankaktien zuletzt deutlich erholt haben, dürfte der Verkauf aber wieder ein Thema werden.
Deutsche Bank stellt Strategie auf dem Prüfstand
Die Deutsche Bank überprüft derzeit grundlegend ihre Strategie und dürfte sich anschließend auch von Geschäftsbereichen trennen. In der Diskussion sind dabei vor allem Teile des großen Geschäfts mit anderen Banken, des Anleihehandels und einzelne Ländergesellschaften. Deren Zukunftsfähigkeit bewertet die Bank anhand eines Kriterien-Systems. Dazu zählen dem Bericht der „WirtschaftsWoche“ zufolge insgesamt vier finanzielle Kennzahlen wie die Eigenkapitalrendite, aber auch weichere Faktoren wie die im Ausland werbewirksame Nummer-Eins-Position in Deutschland sowie die öffentliche Wahrnehmung der Bank.
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Der Vorstand diskutiere auf dieser Grundlage derzeit drei oder vier künftige Geschäftsmodelle, mit denen sich die Bank mehr auf ihre Stärken fokussieren soll. Eine Fortsetzung des bisherigen Kurses
in leicht abgespeckter Version wird es wohl nicht geben, schreibt die “WirtschaftsWoche“.