ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax tritt vor Yellen-Rede auf der Stelle
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem Rekord am Vortag hat der Dax am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Der deutsche Leitindex pendelte im frühen Handel um die Nulllinie und verbuchte zuletzt ein hauchdünnes Plus von 0,01 Prozent auf 11 131,93 Punkte. Am Montag hatte der Dax eine neue Bestmarke von 11 158,55 Punkten erzielt.
Die Anleger warten auf die Rede von US-Notenbank-Chefin Janet Yellen am Nachmittag, von der sie sich Hinweise auf den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung erhoffen. Zudem hält die Hängepartie im Griechenland-Schuldenstreit die Investoren in Atem.
Der MDax der mittelgroßen Werte stand zuletzt 0,10 Prozent tiefer bei 19 831,36 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax verbesserte sich gezogen durch starke Gewinne bei einigen Einzelwerten um 0,48 Prozent auf 1577,21 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,12 Prozent auf 3523,78 Zähler vor.
UKRAINE WEITER THEMA
Die Finanzminister der Eurostaaten wollen im Laufe des Dienstags darüber entscheiden, ob das Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Griechenland verlängert wird. Nach zähem Ringen um die Inhalte hatte die griechische Regierung ihre Reformliste gegen Mitternacht in Brüssel eingereicht. Aus Sicht der EU-Kommission ist die Liste "umfassend genug", um als Ausgangspunkt für eine Verlängerung der Finanzhilfen zu dienen, wie es aus der Brüsseler Behörde hieß.
Auch das Thema Ukraine steht an diesem Tag wieder stärker im Fokus: In Paris stehen neue Beratungen der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine an. Underdessen sprachen die prorussischen Separatisten im Kriegsgebiet der Ostukraine von einem einseitigen Abzug ihrer Waffen.
ALLES BLICKT AUF DIE FED-CHEFIN
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Von Konjunkturseite kamen am Morgen bereits wichtige Daten: Die deutsche Wirtschaft hat wie erwartet zum Jahresende Fahrt aufgenommen. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden nach endgültigen Daten mit.
Im weiteren Tagesverlauf könnten zudem US-Daten wie zur Entwicklung des Verbrauchervertrauens noch Impulse in den Handel bringen. Alle Augen werden sich am Nachmittag aber auf US-Notenbankchefin Janet Yellen richten. Sie spricht vor dem Bankenausschuss des US-Senates, und am Folgetag ist sie dann vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses geladen.
Dabei dürften die Anleger ganz genau auf das Wort "Geduld" ("Patience") achten. Sollte Yellen dieses Wort in ihrer Rede nicht mehr verwenden, so muss das nach Ansicht der Experten der Societe Generale aber nicht bedeuten, dass die Fed ihre Zinsen an einem im Voraus bestimmten Zeitpunkt anheben wird.
BILANZEN IM BLICK - AIXTRON LOCKT MIT AUSBLICK
Unternehmensspezifische Nachrichten aus Deutschland kamen vor allem aus dem TecDax - dort sorgten zahlreiche Bilanzen für Aufmerksamkeit. Aixtron-Papiere schoben sich am Morgen mit einem Aufschlag von rund 9 Prozent an die TecDax-Spitze. Vor allem lockte der Ausblick die Anleger. Der kriselnde Ausrüster für die LED-Industrie will nach Jahren in der Verlustzone zumindest in der zweiten Hälfte 2015 wieder einen operativen Gewinn einfahren.
Die Aktien von Telefonica Deutschland verteuerten sich um mehr als 6 Prozent. Zwar haben Umbaukosten für die Fusion mit E-Plus im ersten Quartal den O2-Mutterkonzern tief in die roten Zahlen gerissen, ein Börsianer äußerte sich jedoch positiv zum vierten Quartal. Er lobte zudem den Ausblick und den Dividendenvorschlag von insgesamt "mindestens 700 Millionen Euro".
Die Papiere des Maschinenbauers Manz notierten rund 1 Prozent fester. Zwar haben Abschreibungen den Reutlingern im vergangenen Jahr das Ergebnis verhagelt, im laufenden Jahr will das Unternehmen jedoch operativ wieder klar in der Gewinnzone landen.
Im MDax zeigten sich die frisch in den Mittelwerteindex aufgestiegenen Papiere von Bertrandt mit plus 0,15 Prozent eher unauffällig. Die Aktien des Anbieters von Entwicklungslösungen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie rückten für die Papiere der Immobiliengesellschaft Gagfah nach, die vom Wettbewerber Deutsche Annington übernommen wurde./tav/das