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    ROUNDUP  404  0 Kommentare Manz will nach Verlust durchstarten - Altlasten abgeschrieben

    REUTLINGEN (dpa-AFX) - Nach einem neuerlichen Verlust erwartet der Maschinenbauer Manz nun die Trendwende. Das Unternehmen will in diesem Jahr einen deutlichen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) erwirtschaften, wie die im TecDax notierte Gesellschaft am Dienstag in Reutlingen mitteilte. Dafür befreite sie sich von Altlasten und nahm in der Bilanz für 2014 hohe Abschreibungen vor. Das führte auf der Basis vorläufiger Berechnungen zu einem operativen Verlust von 32,8 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte sich Manz mit 3,1 Millionen Euro an dieser Stelle noch in die schwarzen Zahlen gearbeitet.

    Die Gesellschaft schrieb neben Entwicklungskosten in der Solarsparte auch mehrere Aufträge in den Wind. Das belastete das Ergebnis um 33,2 Millionen Euro. Mut macht ein Rekordumsatz von 306 Millionen Euro - ein Zuwachs von 15 Prozent. In diesem Jahr soll es weiter nach oben gehen. Manz hält nun einen Umsatz zwischen 320 Millionen und 340 Millionen Euro für realistisch. Mit einer Eigenkapitalquote von 54 Prozent, einem positiven Mittelzufluss und einer geringen Nettoverschuldung von 9,2 Millionen Euro sieht sich Manz für die Zukunft gut gerüstet. Die gesamte Bilanz samt Nettoverlust will Manz am 27. März vorlegen.

    An der Börse setzte sich im Laufe des Vormittags eine positive Einschätzung der Manz-Zahlen durch. Nach dem die Aktie zunächst mit Verlusten startete, legte sie im weiteren Verlauf deutlich zu. Bis kurz vor Mittag kletterte sie um fast 1,8 Prozent und war damit drittbester Wert im TecDax. Analyst Robert-Jan van der Horst vom Investmenthaus Equinet begrüßte, dass die Abschreibungen früher gekommen seien als erwartet. Der Ausblick erscheint ihm etwas zu vorsichtig. Er geht im Laufe des Jahres von einer Aufstockung aus. Der Experte blieb bei seiner Kaufempfehlung.

    "Um von einer stabilen Basis aus durchstarten zu können, haben wir einmalige negative Sondereffekte zum Teil ganz bewusst in Kauf genommen", sagte Vorstandschef Dieter Manz der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. So zog das Unternehmen Konsequenzen aus der Pleite seines Kunden GT Advanced Technologies und schrieb Nettoforderungen an den Apple-Zulieferer ab. Außerdem kostete das vom Autobauer Daimler angekündigte Aus für die Batteriezellen-Produktion in Deutschland Manz einen Millionenbetrag.

    Aus strategischen Gründen habe sich das Unternehmen gegen eine juristische Auseinandersetzung und für einen Abbruch des Projekts entschieden, sagte Manz. Stattdessen will er die frei werdenden Kapazitäten für neue Projekte in der Konsumentenelektronik einsetzen. Manz ist mit seinen Anlagen, die die Laufzeiten von Batterien verlängern, derzeit sehr erfolgreich. Unter anderem zählt Apple zu den Kunden. Zudem läuft das Geschäft mit Maschinen für die Herstellung von Displayglas für Smartphone und Tablets rund.

    Manz ist es in den vergangenen Jahren gelungen, sich von seiner einseitigen Ausrichtung auf die kriselnde Solarbranche zu lösen und neue Industrien für sich zu erschließen. Im vergangenen Jahr stand die Solarbranche nicht einmal mehr für fünf Prozent des Umsatzes. Dennoch will Manz an diesem Bereich festhalten. "Wir sind absolut davon überzeugt, dass die Kunden in diesem Jahr ihre Investitionszurückhaltung aufgeben müssen", sagte Manz. Angesichts einer stetig wachsenden Endkundennachfrage nach Solarmodulen seien Neuinvestitionen unumgänglich. "Wir gehen davon aus, dass die Zeit der Überkapazitäten in diesem Jahr ein Ende findet."

    Dabei setzt Manz im Solarbereich auf eine Doppelstrategie. Anlagen für kristalline Solarzellen will Manz künftig nur noch in China fertigen. "Wir sind davon überzeugt, dass nur dort diese Technologie überleben wird." Dagegen sieht Manz für sogenannte CIGS-Dünnschicht-Module in der übrigen Welt die größten Chancen. Die erwartete Nachfrage nach schlüsselfertigen Produktionsanlagen für diesen Bereich will Manz von seinem Standort in Schwäbisch Hall aus decken. Dafür läuft allerdings auch ein Sparprogramm./enl/mne/zb




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