Konjunktur Euroraum
EZB-Kompass - Konjunkturindikator nach oben, Inflations- und Kostenindikatoren nach unten
Der Deka-EZB-Kompass hat seinen jüngsten Abwärtstrend durchbrochen und kletterte im Februar um 1,6 auf 23,0 Punkte. In seinen Teilbereichen zeigt er aber nach wie vor eine divergierende Entwicklung: Während sich die meisten Konjunkturindikatoren in den ersten Monaten des Jahres verbessern konnten, waren die Inflations- und Kostenindikatoren weiterhin nach unten gerichtet.
Diese Divergenz dürfte auch in den neuen makroökonomischen Projektionen des EZB-Mitarbeiterstabs zum Ausdruck kommen, die sich erstmals bis in das Jahr 2017 erstrecken, so die Analysten der DekaBank. In die Vorhersagen vom Dezember war der dramatische Rückgang des Ölpreises noch gar nicht in vollem Umfang eingearbeitet worden, sodass die prognostizierten Inflationsraten nun noch weiter nach unten korrigiert werden dürften. Demgegenüber besteht beim erwarteten Wirtschaftswachstum sogar ein wenig Spielraum nach oben, fahren die Deka-Experten fort. Diese Projektionen dürften einen wichtigen Ankerpunkt in der mittelfristig zu erwartenden Diskussion über eine Ausweitung oder Verlängerung des Wertpapierankaufprogramms der EZB bilden.
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Nicht nur, weil diese Ratssitzung auf Zypern stattfindet, dürfte auch der Umgang der EZB mit Griechenland zu einem wichtigen Thema der anschließenden Pressekonferenz werden. Die Deka-Analysten halten es nicht für selbstverständlich, dass die EZB bei ihren geldpolitischen Geschäften griechische Staatsanleihen wieder als Sicherheiten zulassen wird, nachdem sich die griechische Regierung und die Eurogruppe auf eine Übergangsregelung für die nächsten Monate verständigt haben.